ISBN-13: 9783810038302 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 235 str.
ISBN-13: 9783810038302 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 235 str.
"Wer da glaubt, dass die Tat gleichmache, der moge sich immerhin eines so einfachen Verfahrens bedienen. Ich fur mein Teil halte es mit der volkstumlichen Weisheit, dass, wenn zweie dasselbe tun, es mitnichten dasselbe ist; ja ich gehe weiter und meine, dass Eti kettierungen wie etwa, ein Trunkenbold', ein Spieler' oder auch, ein Wustling' den lebendigen Einzelfall nicht nur nicht zu decken und zu verschlingen, sondern ihn unter Umstanden nicht einmal ernstlich zu beruhren imstande sind. Dies ist meine Denkungsart . . . " (Thomas Mann)l Ist es die Atmosphare Lubecks, die dazu fuhrt, dass die Sohne dieser Stadt einen Hang zum konstruktivistischen Denken an den Tag legen? Thomas Mann lasst Felix Krull in dessen "Bekenntnissen" diesen Satz schreiben, der fast aus der Feder Helge Peters' stammen konnte. Doch wahrend Felix Krull auf eine Differenz zwischen Etikettierung und Realitat verweist, ist Helge Peters' Thema die Konstruktion der Realitat. Ihm geht es um den Prozess, in dem Verhaltensweisen, Zustande oder Situationen als real produziert werden. Der Krullsehe "Trunkenbold" ist nicht ein - moglicherweise verzerrtes - Ab bild der Wirklichkeit, sondern er ist Wirklichkeit, wenn andere ihn dafur halten: "Menschen (handeln), Dingen' gegenuber auf der Grundlage der Be deutungen, die diese Dinge fur sie besitzen . . . Angenommen wird . . ., dass der Umgang mit den Dingen deren Qualitat erst schaffe" (Peters 1989: 95). Dieser Grundsatz pragt Helge Peters' Arbeiten: Im Blickpunkt stehen Definitionen, Zuschreibungen und Etikettierungen, durch die Devianzen und Deviante konstruiert werden."