ISBN-13: 9783110278354 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 611 str.
Das literarische Werk von W. G. Sebald ist, wie bereits mehrfach festgestellt wurde, unter anderem durch umfangreiche Intertextualitat charakterisiert. In der vorliegenden Untersuchung wird auf der Grundlage von Sebalds literaturwissenschaftlichen Aufsatzen deren Funktion erschlossen. Die intertextuellen Bezuge dienen, wie sich zeigt, der Evokation einer finsteren erzahlten Welt auf der Grundlage einer gnostizistischen Metaphysik. Zugleich sollen sieim Rahmen seiner Poetik durch Verratselung des Textes rezeptionssteuernd wirken. Ein zentraler Pratext ist das Werk von Walter Benjamin. Anders als bei diesem findet sich bei Sebald jedoch keine Hoffnung auf dauerhafte immanente oder transzendente Erlosung. Im Gegenzug wird die Kunst in eine quasi sakrale Position eingesetzt; mit dem "providentiell" organisierten Kunstwerk wird durch die konsumierende Tatigkeit des "uber die Grenze" hinaus gehenden Kunstlers, des Bewahrers des kollektiven Gedachtnisses, ein raumzeitliches Gefuge erschaffen, in welches hinein die narrativen Reprasentationen der Opfer der Geschichte gerettet werden und so eine zeitlich begrenzte "Restitution" erfahren konnen.