ISBN-13: 9783484312036 / Niemiecki / Twarda / 1998 / 359 str.
Bei positiven wie negativen Stellungnahmen zur Bedeutung der Grammatiker des 17. Jahrhunderts im schriftsprachlichen Ausgleichsproze handelt es sich zumeist um pauschale Bemerkungen, die konkreter empirischer Nachweise ermangeln. Um den Zusammenhang von Grammatik und Sprachrealitaauml;t verlalich aufzuzeigen, ist der Verfasser einerseits den Sprachregeln der Grammatiker systematisch nachgegangen und hat andererseits, vor allem durch die Rekonstruktion der sprachlichen Anderungen in mehrfach aufgelegten Drucken einschlielich der Lutherbibel, die textuelle Sprachwirklichkeit in ihrer historischen Entwicklung erfat. In der Sprachpraxis werden in den Bereichen Orthographie, Deklination, Konjugation, Wortbildung und Syntax Korrekturen vorgenommen, die im wesentlichen mit der Theorie der Grammatiker uuuml;bereinstimmen. Dies bedeutet aber nicht, da die Vorschriften der Theoretiker den herrschenden Sprachgebrauch nur nachtraglich kodifiziert hatten; die Grammatiker gehen vielmehr in der Rechtschreibung der Sprachpraxis oft und in der Formenlehre vielfach voraus, obwohl sie auch zuweilen den Bezug zur Sprachwirklichkeit verlieren. In der Wortbildung erarbeiten sie deren regelmaige Strukturiertheit. Die Sprachnormenvorstellungen der gelehrten Theoretiker und der Praktiker decken sich weitgehend; uberdies nehmen die Grammatiker auch Einflu auf die lokale und uberregionale Praxis.