ISBN-13: 9783640496754 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 76 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: Sehr gut, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover, Veranstaltung: Hauptseminar: Gottfried Benn. Ein deutscher Dichter zwischen Sprachgewalt und Gewaltsprache, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfried Benn hat sich im Laufe seines Lebens oft und ausgiebig mit dem Kunstler und der Kunst an sich beschaftigt, so ab 1930 mit Person und Psyche des Kunstlers, ab 1931 in erster Linie mit der Sache und der Leistung der Kunst. In der vorliegenden Arbeit wird Gottfried Benns Verstandnis von Kunst und Kunstler untersucht, vorrangig anhand seiner Essays, Reden und Vortrage und nur am Rande anhand literarischer Werke. Benns Entwicklung fuhrte zunehmend zu einer Kunst- und auch Lebensauffassung, die auf Form und Stil, eine ausgepragte Asthetik gerichtet war, nicht nur im Kontrast zu einem Inhalt, sondern auch in Bezug auf Menschen und Gesellschaft sowie Politik und Geschichte. Auch die aktive Teilhabe an Fragen der Zeit, gar im Sinne des Anstrebens von Veranderungen, war bis auf eine kurze Phase zu Beginn der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933/34 nicht in Benns Sinne. Jegliche Wirkungsabsichten wurden negiert, die Zweckfreiheit von Kunst propagiert und ebendiese Kunst absolut gesetzt; ein Ruckzug aus dem sozialen Feld zugunsten der Asthetik, was schlielich darin gipfelte, die Welt als asthetisches Phanomen zu betrachten - in Anlehnung an Friedrich Nietzsche - und diese Interpretation mit allen Konsequenzen als alleinige Realitat zu akzeptieren. Die Welt wird Kunst und Kunst wird Lebensinhalt und Sinn. Um diese Aspekte soll es gehen. Zugleich wird kritisch beleuchtet werden, wie Benn das Setzen der Alleingultigkeit von Form und Stil in Bezug zur benannten Zweckfreiheit und Wirkungslosigkeit moglicherweise - bewusst oder unbewusst - nutzt, um sich politisch und gesellschaftlich zu entlasten, was seine unruhmliche Rolle zu Beginn des Nationalsozi