ISBN-13: 9783409382229 / Niemiecki / Miękka / 1972 / 140 str.
ISBN-13: 9783409382229 / Niemiecki / Miękka / 1972 / 140 str.
So akut die Bemuhungen sind, das latente Spannungsverhaltnis zwischen den Sozialpartnern zu lockern, so alt sind dennoch ihre Wurzeln. Hervorzuheben ist das grossere soziale Verstandnis, das der Gesetzgeber, aber auch der Unternehmer seit Jahrzehnten den Mitarbeitern entgegenbringen. Dabei ist es zunachst unerheblich, ob dieses soziale Verstandnis nur die Folge zuneh mender Macht der Arbeitnehmer ist, aufgrund deren die sozialen Gegensatze gemildert werden konnten und noch weiter gemildert werden, oder die Folge eines einschneidenden Gesinnungswandels auf seiten der Arbeitgeber. Zu sagen auf vielen Gebieten des Arbeitsvertrages, wie ubertarifliche Lohne, freiwillige Sozialleistungen, Moglichkeiten betrieblicher und uberbetrieb licher beruflicher Forderungsmassnahmen werden gewahrt, Teilzeitbeschafti gung und Kleinkinderverwahrung "in Kauf genommen." Stets ist das Be streben massgebend, den kontinuierlichen Ablauf des Betriebsgeschehens sicherzustellen, die bestmogliche Auslastung der Kapazitat zu erreichen und so dem zunehmenden Druck der fixen Kosten als Folge der fortschreitenden Mechanisierung bis zur Automation auszuweichen oder diesen Druck auf ein Minimum zu reduzieren. Dieser soziologische Entwicklungsprozess begann spatestens gegen Ende des 18. Jahrhunderts, namlich mit der franzosischen Revolution. Wahrend dieser wird-zum Teil mit brachialer Gewalt-die Lehre von der Freiheit, Gleich heit und Bruderlichkeit-schon aufregendes Merkmal des jungen Christen tums vor damals 1500 Jahren -durchgesetzt. Die der heutigen Betriebsverfassung zugrunde liegende Idee der Angleichung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern geht bis 1848 zuruck. Die Gewerbe ordnung von 1891 nahm dann von Gesetzes wegen diese Entwicklung auf, Arbeiterausschusse wurden eingefuhrt. Diese Ausschusse wurden von den Arbeitnehmern gewahlt."