ISBN-13: 9783640337279 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 90 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,0, Universitat Potsdam, 120 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mensch, so der zeitgenossische italienische Philosoph GEORGIO AGAMBEN, ist - im Normalzustand - an seine Lebensweise, die "Form" seines Lebens, gebunden. Nicht nur das biologische Leben selbst, sondern auch die gewahlte Art zu Leben, sind vom Menschen untrennbar. " Der Mensch ist] - insofern er also Moglichkeitswesen ist und tun und lassen, Erfolg haben oder scheitern, sich verlieren oder zu sich finden kann - das einzige Wesen, in dessen Leben es immer um die Gluckseligkeit geht, dessen Leben unweigerlich und schmerzhaft dem Gluck anheimgestellt ist. ...] Das Leben im normal gewordenen Ausnahmezustand ist das bloe Leben, das die Lebensformen in allen Bereichen von ihrem Zusammenhalt in einer Lebens-Form scheidet" (AGAMBEN 2001: 13ff). Sollte AGAMBENS Analyse zutreffen, so wird in der Politik das menschliche Leben von seinem Gluck getrennt und so der Ausnahmezustand hergestellt. Das Gluck ware die Sache des Einzelnen, die korperliche Unversehrtheit im mehr oder weniger weiten Sinne werde als ablosbarer Schutzbereich staatlichen Handelns betrachtet. Auf ungefahr dieser ethischen Basis beruht die neoklassische Okonomie. Diese Ethik ist das Ergebnis einer Entwicklung, die ironischerweise ihren Ausgangspunkt gerade im "groten Gluck der groten Zahl" auch Magabe staatlichen Handelns hatte. BOHNEN (1992: 329) beschreibt diese Entwicklung als Amputation einer Ethik, die in einer Sackgasse endete (vgl. ebd.: 335). Wie es fur Sackgassen ublich ist, fuhrt der Weg hinaus nur zuruck. Kann der Normalzustand in AGAMBENS Sinne, also die Berucksichtigung der Wirkungen des Wirtschaftens auf die glucksbestimmende Lebensform des Menschen, fur die Wirtschaftswissenschaften uber eine Ruckkehr zu diesem Prinzip erreicht werden?