ISBN-13: 9783656265962 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Universitat der Bundeswehr Munchen, Neubiberg, Veranstaltung: Die Sakularisation im 19. Jahrhundert: Kulturbruch oder Modernisierung?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sakularisation war ein Prozess mit dauerhaften Folgen, die selbst uber 200 Jahre danach noch immer kontrovers diskutiert werden. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 24. Marz 1803 begann die revolutionare Umgestaltung der traditionellen, territorialen und politischen Strukturen. 112 rechtsrheinische Reichsstande, 19 Reichsbistumer, 44 Reichsabteien, 41 Reichsstadte und alle Reichsdorfer wurden in der Folge mediatisiert. 10.000 Quadratkilometer geistlichen Staatsgebiets kamen unter die Herrschaft weltlicher Territorialstaaten und etwa 3 Millionen Menschen wechselten ihre Staatsangehorigkeit. Die Sakularisation lautete damit das Ende der reichischen "Kleinstaaterei" ein und bereitete der nationalen Einigung den Weg. Auf der anderen Seite gehorte die uber Jahrhunderte gewachsene bestehende Ordnung der Reichskirche, ab der Niederlegung der Kaiserkrone im August 1806, nun der Vergangenheit an. Grundsatzlich war die politische Macht in geistlicher Hand durch die Emanzipation der Politik von der Religion fragwurdig geworden. Hierbei spielte die Aufklarung eine entscheidende Rolle, denn durch sie setzte ein Bewusstseinswandel ein. Hinzu kam die Last der Koalitionskriege, wodurch sich das Staatsdefizit erhohte und man in erheblicher Finanznot steckte. Daraus ergibt sich, dass die Sakularisation in Bayern als fiskalpolitische Notwendigkeit betrachtet werden kann, die nicht zuletzt wie die politische und kirchliche Neuordnung Deutschlands unter dem Spannungsfeld napoleonischer Politik stand. Ein weiterer Grund fur die Sakularisation war dementsprechend die Rolle Frankreichs. Durch die Expansion am Rhein und dem damit verbundenen Verlust ertragreicher Gebiete wurden die