ISBN-13: 9783486586398 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 366 str.
Der Band zeigt auf, wie Geschlecht bislang in der Soziologie thematisiert wurde und inwieweit heute 'Geschlecht'genuin soziologisch zu einem Objekt gemacht werden kann, das nicht einfach naturhaft gegeben ist, sondern sozial erzeugt wird und sich trotz massiven sozialen Wandels immer neu reproduziert. Dabei greift er auf klassische und neuere Arbeiten zuruck und thematisiert zugleich die Grenzen gegenwartiger Analysen.
In frühen Texten zur Soziologie gilt die Geschlechtertrennung als Grundpfeiler sozialer Ordnung und Gesellschaft als ein Naturverhältnis. Nicht zuletzt im Aufeinandertreffen von Frauenbewegungen und Soziologie bildeten sich schon mit den Klassikern sehr verschiedene (theoretische) Umgangsweisen mit der Kategorie Geschlecht aus, die das Verhältnis von Natur und Gesellschaft neu und unterschiedlich erfassten. In der weiteren Entwicklung rückte immer mehr die Geschlechtertrennung als solche ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei haben sich die Linien in Richtung eines genuin soziologischen Zugangs verschoben, in dem Natur als kulturell gedeutete ihren Platz findet, aber der Analyse nicht vorgelagert sein kann. §Die Autorinnen zeigen auf, wie Geschlecht in der Soziologie thematisiert wurde, welche Möglichkeiten die Soziologie bietet, Geschlecht zum Gegenstand statt zum Ausgangspunkt oder Medium von Analysen zu machen und an welche Grenzen wir stoßen, wenn wir die Paradoxie von Gleichheit und Differenz aufzubrechen versuchen.