ISBN-13: 9783050046686 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 715 str.
ISBN-13: 9783050046686 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 715 str.
Die "Alma Mater Berolinensis" wurde auf Initiative Wilhelm von Humboldts durch Konig Friedrich Wilhelm III am 16. August 1809 gegrundet und nahm 1810 ihren Forschungs- und Lehrbetrieb auf. Von 1828 bis 1945 fuhrte sie den Namen "Friedrich-Wilhelms-Universitat," seit 1949 ist sie die Humboldt-Universitat zu Berlin. Die Berliner Universitat gewann ihre herausragende Eigenstandigkeit mit der Durchsetzung des Forschungsimperativs in der wissenschaftlichen Arbeit und durch ein die Lehrenden wie die Lernenden umschlieendes Wissenschaftsethos. Als Verkorperung des deutschen Universitatsmodells erlangte die Berliner Universitat pragenden Einfluss auf die weitere Entwicklung des deutschsprachigen und internationalen Wissenschaftssystems. Bereits in ihrer Grundungs- und Fruhphase sind die modernen Prinzipien von Forschung und Lehre eingebettet in das Pathos des nationalpatriotischen Aufbruchs, verbunden auch mit preuisch-vaterlandischer Gesinnung und zugleich der internationalen Wissenschaftskommunikation. Die exponierte Stellung der Universitat im Kaiserreich lebte von der Kompetenz ihrer Mitglieder und von der Macht des imperial zentralen Standorts Berlin, sie war ermoglicht durch die weitsichtige preuische Reformstrategie Althoffs und die engen personellen wie strukturellen Verflechtungen der Universitat mit der reich differenzierten Berliner Wissenschaftslandschaft. In Weimarer Republik, Nationalsozialismus und nach 1945 uberlagern politische Konflikte die Arbeit der Universitat, die sich erst nach 1990 wieder - erfolgreich - dem Anspruch der Grundung nach wissenschaftsimmanenten Kriterien stellen kann. Die "Geschichte der Universitat zu Berlin" analysiert in den Banden eins bis drei zunachst die Biographie der Institution von ihren Anfangen bis zur Gegenwart. Dabei werden einerseits die wechselnden Gestalten der Universitat in ihren Fakultaten und Instituten, Corpus und Status der Lehrenden in ihrer universitaren Praxis und den ihnen eigenen Lebensformen dargestellt, die andererseits zugleich in den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext verortet werden. In den Banden 4 bis 6 wird die Praxis einer modernen Forschungsuniversitat beschrieben, und zwar als Praxis der universitar etablierten Disziplinen im Kontext des universitaren Fachergefuges, innerhalb der Wissenschaftslandschaft in Berlin und im nationalen wie internationalen Forschungs- und Reflexionszusammenhang. Beginnend in Bd. 4 mit der Konstitution von Disziplinen bis zur Mitte des Jahrhunderts, steht in Band 5 der Wandel der Wissensordnung im Zentrum, wie er sich mit der Entstehung von Groforschung, der Vergesellschaftung der Wissenschaft und der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft um und seit 1900 durchsetzt. Bd. 6 beschreibt die wechselvolle Geschichte der Universitat seit 1945 und die Anstrengung, sich vor der Vision ihrer Grundung als Universitat zu behaupten.
Die Alma Mater Berolinensis wurde auf Initiative Wilhelm von Humboldts durch König Friedrich Wilhelm III am 16. August 1809 gegründet und nahm 1810 ihren Forschungs- und Lehrbetrieb auf. Von 1828 bis 1945 führte sie den Namen Friedrich-Wilhelms-Universität , seit 1949 ist sie die Humboldt-Universität zu Berlin.§Die Berliner Universität gewann ihre herausragende Eigenständigkeit mit der Durchsetzung des Forschungsimperativs in der wissenschaftlichen Arbeit und durch ein die Lehrenden wie die Lernenden umschließendes Wissenschaftsethos. Als Verkörperung des deutschen Universitätsmodells erlangte die Berliner Universität prägenden Einfluss auf die weitere Entwicklung des deutschsprachigen und internationalen Wissenschaftssystems. Bereits in ihrer Gründungs- und Frühphase sind die modernen Prinzipien von Forschung und Lehre eingebettet in das Pathos des nationalpatriotischen Aufbruchs, verbunden auch mit preußisch-vaterländischer Gesinnung und zugleich der internationalen Wissenschaftskommunikation. Die exponierte Stellung der Universität im Kaiserreich lebte von der Kompetenz ihrer Mitglieder und von der Macht des imperial zentralen Standorts Berlin, sie war ermöglicht durch die weitsichtige preußische Reformstrategie Althoffs und die engen personellen wie strukturellen Verflechtungen der Universität mit der reich differenzierten Berliner Wissenschaftslandschaft. In Weimarer Republik, Nationalsozialismus und nach 1945 überlagern politische Konflikte die Arbeit der Universität, die sich erst nach 1990 wieder erfolgreich - dem Anspruch der Gründung nach wissenschaftsimmanenten Kriterien stellen kann.§Die Geschichte der Universität zu Berlin analysiert in den Bänden eins bis drei zunächst die Biographie der Institution von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Dabei werden einerseits die wechselnden Gestalten der Universität in ihren Fakultäten und Instituten, Corpus und Status der Lehrenden in ihrer universitären Praxis und den ihnen eigenen Lebensformen dargestellt, die andererseits zugleich in den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext verortet werden. In den Bänden 4 bis 6 wird die Praxis einer modernen Forschungsuniversität beschrieben, und zwar als Praxis der universitär etablierten Disziplinen im Kontext des universitären Fächergefüges, innerhalb der Wissenschaftslandschaft in Berlin und im nationalen wie internationalen Forschungs- und Reflexionszusammenhang. Beginnend in Bd. 4 mit der Konstitution von Disziplinen bis zur Mitte des Jahrhunderts, steht in Band 5 der Wandel der Wissensordnung im Zentrum, wie er sich mit der Entstehung von Großforschung, der Vergesellschaftung der Wissenschaft und der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft um und seit 1900 durchsetzt. Bd. 6 beschreibt die wechselvolle Geschichte der Universität seit 1945 und die Anstrengung, sich vor der Vision ihrer Gründung als Universität zu behaupten.