ISBN-13: 9783663063254 / Niemiecki / Miękka / 1963 / 96 str.
(H. KARRENBERG) Die rege Bautatigkeit der letzten Jahre hat in zunehmendem Mae das Bedurfnis erkennen lassen, die Standfestigkeit von Boschungen besser als bisher beurteilen zu konnen. Rutschungen an steilen Hangen in lockeren und festen Gesteinsarten, Gleitungen groerer Hangpartien, Flieen und Kriechen einer obersten Gesteins- schicht oder der Verwitterungsbildungen uber dem festen Untergrund sind Erscheinungen, die bei allen kunstlichen Veranderungen der naturlichen Bo- schungen erwartet werden mussen. Aber auch ohne menschlichen Eingriff konnen naturliche Boschungen ihre Standfestigkeit verlieren, z. B. durch Erosion oder durch Verwitterung. Schon bei der Planung von Bauvorhaben ist auf die Moglichkeit der Hangbewe- gungen Rucksicht zu nehmen, sei es, da der von Menschenhand unberuhrte Hang sich in Bewegung befindet oder in Bewegung kommen kann, sei es, da durch die Anlage einer Baugrube oder eines Einschnitts oder durch andere kunstliche Einflusse das naturliche Gleichgewicht eines Hanges gestort wird. Auer der Gefahr der Zerstorung des geplanten Bauwerks durch naturliche oder kunstlich beeinflute Hangbewegungen, ist die Gefahr einer Beeintrachtigung der Nachbarschaft durch die Baumanahmen in jedem Fall sorgfaltig zu erwagen. Wie steil eine kunstliche Boschung sein darf, ohne da Schaden am Bauobjekt oder in der Nachbarschaft auftreten, ist im Einzelfall oft schwer zu entscheiden. Die Frage ist nicht einfach durch Angleichung an die naturlichen Boschungsver- haltnisse zu losen. Die abzuraumenden Massen sind oft viel zu umfangreich. Bei der vielerorts hohen Bebauungsdichte ist das Bauland auerdem teuer. Unnotig flache Neigungswinkel erhohen nicht nur die Kosten des Bauobjekts, sondern beanspruchen auch viel Baugelande und entziehen es vielleicht einer zweck- maigeren Verwendung.