1. Feministische Theorie: Rekonstruktionen.- Naturverhältnisse in der Diskussion. Die Kontroverse um „sex and gender“ in der feministischen Theorie.- Zur Krise der Kategorien „Frauen“ und „Geschlecht“. Judith Butler und der Abschied von feministischer Identitätspolitik.- Subjektive Dimensionen im feministischen Streit um Geschlecht und Dekonstruktion.- 2. Feministische Politik: Revisionen.- Dekonstruktive Bestimmungen von Geschlecht — Identität — Differenz jenseits metaphysischer Gewißheiten. Herausforderungen für feministische Politik und Wissenschaft.- Differenz als Positivität. Zum Bündnis von Feminismus und Postmoderne.- The Lesbian as Political Subject: Gender, Sexual Identity, and Political Action.- 3. Empirisch-methodologische Beispiele: De-/Konstruktionen.- Körperdiskurse und Moralpolitik. Die Konstruktion sexueller Devianz um die Jahrhundertwende.- Die Konstruktion des Weiblichen durch politisch-administrative Institutionen.- Das Ende der Strukturkategorie Geschlecht? Empirische Erfahrungen aus Ägypten.- Zur Rekonstruktion von „Geschlecht“ durch politikwissenschaftliche Analysen. Erläuterungen am Beispiel von Sozialstaatspolitikforschung.- Zu den Autorinnen und Herausgeberinnen.
PD Dr. Christine Bauhardt ist am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin tätig.
Die Einsicht, nicht nur das soziale Geschlecht, gender, sei eine soziale Konstruktion, sondern auch das biologische Geschlecht, sex, unterliege weitreichenden kulturellen Voraussetzungen, fordert feministische Politikwissenschaftlerinnen heraus, über die Theorie und Praxis feministischer Politik neu nachzudenken. Zentrales Erkenntnisinteresse ist die Frage nach feministisch-politischem Handeln in vergeschlechtlichten gesellschaftlichen Kontexten: 1. Wer ist das Subjekt feministischer Politik, wenn sich die Kategorie "Frau" als eine Konstruktion erweist? 2. Welche erkenntnistheoretischen Weiterungen erlaubt der dekonstruktive Blick auf die Selbstverständlichkeit des weiblichen Subjekts? 3. Wo und wie wird im politischen Handeln von AkteurInnen und Institutionen "die Frau" (re-)konstruiert? Der Band vereint sowohl handlungstheoretisch als auch strukturtheoretisch argumentierende Ansätze und versteht sich als Beitrag zu einer reflektierten Neubestimmung feministisch-politologischer Theorie und Praxis. Er bietet Anknüpfungspunkte an bereits vorliegende feministische Analysen und Konzepte und weist neue Wege für eine zukunftsgerichtete Auseinandersetzung mit der Kategorie "Geschlecht" in der feministischen Politikwissenschaft.