ISBN-13: 9783640707072 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 80 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Uebergreifende Betrachtungen, Note: 1,3, Freie Universitat Berlin (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Wohnen in der Nachkriegsmoderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon der Ausdruck Gelsenkirchener Barock lasst auf schwere und ausladende Formen schlieen. Und tatsachlich war ein Mobel dieses Stils insbesondere in den 50er Jahren, in dem es sich recht groer Beliebtheit erfreute, ein Wiederaufgreifen eines bereits sichtlich uberkommenen Reprasentationsstils des Burgertums. Wo Designer und Werkbund bemuht waren, eine zweckdienliche, praktische und zeitgemae Einrichtung zu vermitteln, welche sich in den Wohnungstypus einer zeitgenossischen Arbeiterwohnung integrieren lie, stieg der Absatz von uppigem Mobiliar der Marke Gelsenkirchener Barock im ersten Jahrzehnt der Nachkriegszeit bei den breiten Massen wieder entschieden an. Die Mobel trugen zunehmend das Etikett kleinburgerliches Bergarbeitermobel und wurden zum Inbegriff von unzeitgemaem Kitsch und schlechtem Geschmack. Dennoch wurden bis zu drei Monatsohne gezahlt um die eigenen vier Wande mit einem typischen Schrank des Gelsenkirchener Barock fur die Wohnkuche oder spater das Wohnzimmer auszustatten. Innerhalb der Arbeit soll die Entstehung des Begriffes und die damit in Zusammenhang stehende Produktion im Hintergrund von Mechanisierung und dem Einsatz neuer Holzwerkstoffe aufgezeigt werden. Weiterhin sollen an ausgewahlten Beispielen die Motive der Beliebtheit und auch die Argumente fur die Missbilligung dieser Mobel erortert werden. Da die Forschungsliteratur zu diesem Thema leider sehr sparlich ist, hat mir der 1991 erschienene Ausstellungskatalog zu der Ausstellung "Gelsenkirchener Barock" im Stadtischen Museum Gelsenkirchen als wesentliche Quelle gedient.