ISBN-13: 9783640290192 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,0, Universitat Stuttgart (Institut fur Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Weltkultur und/oder Weltkulturen, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der EU-Erweiterung wurde in den letzten Jahren vermehrt die Diskussion gefuhrt, ob die Turkei zu Europa gehort oder gehoren konnte. Haufig wird das Land dabei als "Brucke" bezeichnet oder als "zerrissen." Einerseits handelt es sich um einen laizistischen Staat, der - zumindest teilweise - auf dem europaischen Kontinent liegt, andererseits unterscheidet sich die Turkei vom ubrigen "Europa" vor allem dadurch, dass das Land gepragt ist vom Islam. Oft wird in dieser Debatte Bezug genommen auf Samuel P. Huntington, der in seinem viel diskutierten Werk "The Clash of Civilizations" die Welt in sieben bzw. acht Kulturkreise aufteilt. Europa bildet demnach zusammen mit Nordamerika, Australien und Neuseeland den westlichen Kulturkreis, dem die Turkei laut Huntington nicht angehort. Die Debatte um einen moglichen EU-Beitritt der Turkei wird in dieser Hinsicht allerdings sehr einseitig gefuhrt. Im Mittelpunkt steht stets nur die Frage, ob die Turkei zu Europa gehoren kann. Ware dies der Fall, musste die Turkei nach Huntington Teil des westlichen und nicht des islamischen Kulturkreises sein. Um sich der Frage der Zugehorigkeit der Turkei zu nahern - eine eindeutige Klarung scheint in diesem Fall in weiter Ferne - muss das Problem aber notwendigerweise aus zwei Richtungen angegangen werden. Es darf nicht bei der Frage bleiben, ob die Turkei zu Europa als Teil des westlichen Kulturkreises gehort, sondern es muss anders herum genauso hinterfragt werden, ob die Turkei uberhaupt - wie Huntington annimmt - zum islamischen Kulturkreis gezahlt werden kann. Diese Arbeit versucht deshalb, sich der Turkei-Frage aus einer anderen als der ublichen Perspektive heraus zu nahern.