ISBN-13: 9783838612997 / Niemiecki / Miękka / 1999 / 96 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350 - 1600), Note: 2,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitat Bonn (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe: Einleitung: "Ich bin, in Fragen der decadence, die hochste Instanz, die es auf Erden giebt: diese jetzigen Menschen, mit ihr er] jammervollen Instinkt-Entartung, sollten sich glucklich schatzen, Jemanden zu haben, der ihnen in dunkleren Fallen reinen Wein einschenkt," schreibt Friedrich Nietzsche an Malwida von Meysenbug im Oktober 1888, keine drei Monate vor seinem paralytischen Zusammenbruch. Selbstapotheose oder Scharfblick eines leidenschaftlichen Kulturbeobachters? - Unbestreitbar ist zunachst nur, dass Nietzsche sich mit einer Intensitat wie kaum ein anderer Denker seiner Zeit mit dem Phanomen der decadence beschaftigte. Ohne eine Kenntnis der Bedeutung eben dieses Begriffs entzieht sich daher zumindest der spate Nietzsche einem verstandigen Zugriff. Die Bedeutung aber erschliesst sich nicht ohne eine Kenntnis der Herkunft. Die vorliegende Untersuchung verfolgt das Ziel, die Herkunft des Nietzscheschen decadence-Begriffs zu eruieren, um ein fundiertes Verstandnis des Begriffs "decadence" in Nietzsches Philosophie der 80er Jahre zu erarbeiten. Wie zu zeigen sein wird, ist es Paul Bourget, von dem Nietzsche mehrere inhaltliche Bestimmungen des Terminus "decadence" rezipiert, die er teilweise umdeutet und in seine Philosophie einfliessen lasst. Daher wird vorrangig die Frage zu klaren sein, wie nah sich Nietzsche an Bourgets decadence-Begriff orientiert, inwieweit also von einer Ubernahme Bourgetscher decadence-Bestimmungen durch Nietzsche gesprochen werden kann. Es wird sich hierbei zeigen, dass Nietzsche einzelne inhaltliche Bestimmungen von "decadence" zwar eindeutig von Bourget adaptiert, dass er sich aber eine Bourget entgegengesetzte negative Wertung von "decadence" speziell in der Anwendung des Begriffs auf die Kunst Wagners zueigen macht. Daru