ISBN-13: 9783322955586 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 176 str.
Da die Republikaner zur Legitimierung ihres Weiblichkeitsideals Luise Otto Peters gegen die "gleichmacherischen Emanzen" der neuen Frauenbewegung ausspielen, mu diese fruhe Frauenrechtlerin, die sich ausdrucklich auf die Menschen- und Burgerrechtserklarung der Franzosischen Revolution berief, nicht nachtraglich in Verruf brin- 1 gen. Es zeigt aber, da der Titel unseres Buches zu Mideutungen An- la geben konnte. Er konstruiert keinen Gegensatz zwischen dem na- turrechtlich begrundeten Anspruch auf Freiheit und Gleichheit fur alle Menschen und einer naturgegebenen Weiblichkeit. Er stellt auch nicht den revolutionaren Postulaten eine programmatische Weiblichkeit ge- genuber, deren angebliche Tugenden - zu politischen Grundsatzen er- hoben - das Abgleiten der Revolution in den Thrror hatte verhindern konnen. Der Titel ist vielmehr der Versuch, uber die Umformulierung der revolutionaren Devise auf drei Dinge aufmerksam zu machen, die fur das Thema "Frauen und Franzosische Revolution" von Bedeutung sind: den Ausschlu der Frauen von den Staatsburgerrechten, die intel- lektuelle wie praktisch-politische Thilnahme von Frauen an der Revolu- tion und die normative Etablierung eines burgerlichen Weiblichkeitsi- deals. Die Autorinnen des vorliegenden Bandes mogen unterschiedliche Auffassungen daruber haben, wie sich formale Anerkennung und ma- terielle Durchsetzung der Gleichstellung von Mannern und Frauen heute in Ubereinstimmung bringen lassen. Sie teilen aber die Uberzeu- gung, da es sich, nicht zuletzt im Hinblick auf die Gegenwart, lohnt, das politische Grundungsereignis der burgerlichen Gesellschaft sowohl auf sein emanzipatorisches wie auf sein fortschritthemmendes Poten- tial fur die Gestaltung der Geschlechterbeziehungen zu untersuchen.