ISBN-13: 9783322960108 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 259 str.
"Man raume ihnen Kanzeln und Lehrstuhle ein, und es wird sich zeigen, ob sie . . . nicht ebenso gut unsere Uberzeugung zu gewinnen wissen. " Theodor Gottlieb von HippeI (*1741) Frauenforschung schliet an paradoxe Wirkungen moderner Gesellschaften an: Ihre Forschungsfragen verdanken sich sowohl dem Gleichheitspostulat der Aufklarung als auch ihrem entgegengesetzten Konstrukt der naturlichen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Diese Ungleichheit weist als Konstante mit universellem Geltungsanspruch den Frauen "Natur" und "Geschlecht" und den Mannern "Kultur" und "Charakter" zu. Zwar ist mit "Freiheit, Gleichheit, Schwister- lichkeit" nun die Kontraktfahigkeit aller Menschen formuliert, jedoch ist sie in den differenten "Natureigenschaften" der Geschlechter arbeitsteilig zerlegt. Es gibt kaum einen Aufklarer und Modemisierer, der sich dieser Geschlechterkonstruktion nicht bedient hatte (vgl. Pasero). Fruhe Beobachterinnen und Beobachter der Modeme haben diese Paradoxie bemerkt und zum Thema gemacht, darunter Harriet Taylor Mill, lohn Stuart Mill und Helen Taylor mit ihrem 1869 veroffentlichten Essay: "The Subjection of Vorwort 8 2 Women") Hier wird von sozialen Geschlechterbeziehungen gesprochen, einer nahezu hundert Jahre lang brachliegenden 3 Perspektive - Diese fruhe Beobachtung hatte spate Folgen: Erst zu Beginn des 20. Jh. durfen Frauen der scientuic community beitreten, selbstredend auf die fursorgliche und zuarbeitende Rolle beschrankt. 1920 werden Frauen erstmalig zur Habilitation zugelassen. Weitere funfzig Jahre dauert es, bis Frauen- forschung im nachfolgenden Reflexionsschub der Modeme, in der Phase der "Modernisierung moderner Gesellschaften"4 zum Thema wird. Die Entdeckungen ergreifen unterschiedliche Disziplinen der Wissenschaft und losen- Betroffenheit aus.