ISBN-13: 9783810006165 / Niemiecki / Miękka / 1987 / 192 str.
Frankreich - dieses Land wirkte auf Generationen von Deutschen wider spruchlich. Einerseits der permanente unbequeme Rivale, andererseits das Land der Revolutionen, der Kultur und des "savoir vivre." Der deutsch franzosische Gegensatz konnte nicht grosser sein, als er sich in den drei bluti gen Kriegen 1870/71, 1914 - 1918 und 1939 - 1940 widerspiegelte. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg, genauer ab 1950, erfolgte eine vollkommene Umkehr des Verhaltnisses. Aus den ehemaligen Kriegsgegnern wurden Part ner. Die fruher kaum fur moglich gehaltene Aussohnung zwischen zwei Vol kern vollzog sich innerhalb nur einer Generation, nicht zuletzt, weil interna tionale Zwange, wie auch der Wunsch zahlreicher Gestaltungsakteure in Frankreich und Deutschland dazu fuhrten. Aus den ehemaligen Kriegsgeg nern wurden zwei enge Verbundete, deren gute Beziehungen inzwischen zum tragenden Pfeiler der EG geworden sind. Wenn man in Deutschland von Frankreich spricht, so geschieht dies meist im Zusammenhang mit den deutsch-franzosischen Beziehungen. Auch in der wissenschaftlichen Literatur findet sich dieser Schwerpunkt. Nach Zieburas richtungsweisender Studie uber die deutsch-franzosischen Beziehungen im Jahr 1970 hat sich besonders Robert Picht als Herausgeber um die Aufarbei tung der deutsch-franzosischen Beziehungen verdient gemacht. Mitte der 80er Jahre folgte Klaus Manfrass, der in einem Sammelband die dauerhafte Bindung zweier schwieriger Partner zur Diskussion stellt. So wertvoll all diese Analysen sind, sie vernachlassigen notwendigerweise andere Aspekte der franzosischen Aussenpolitik. Neuerdings hat Alfred Grosser einen Uberblick uber die Aussenpolitik der IV. und V. Republik vorgelegt. Eine Gesamtdarstellung der Aussenpolitik der V. Republik existiert in deutscher Sprache erstaunlicherweise nicht."