ISBN-13: 9783031180200 / Niemiecki
Dieses Buch untersucht die Entstehung und frühe Entwicklung der forensischen Psychologie in Deutschland vom späten neunzehnten Jahrhundert bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und beleuchtet die interdisziplinären Anfänge und die umstrittene Entwicklung des Fachs. Ursprünglich als Psychologie aller an Strafverfahren Beteiligten gedacht, versprach diese neue Disziplin, sich von der ausschließlichen Konzentration auf den Kriminellen zu lösen und eine ganzheitliche Sichtweise der Auswirkungen menschlicher Fehlbarkeit auf die Strafjustiz zu bieten. Wie in diesem Buch dargelegt wird, war die forensische Psychologie in der Zwischenkriegszeit jedoch weitgehend zu einer Psychologie des Zeugen geworden; ihr Fokus wurde durch die Anforderungen des Gerichtssaals eingeengt. Anhand detaillierter Studien des Berchtold-Prozesses von 1896 und des Frenzel-Prozesses von 1930 geht das Buch der Frage nach, ob die Spannungen zwischen Psychiatrie, Psychologie, Gerichtsmedizin, Pädagogik und Recht in Bezug auf psychologisches Fachwissen in der Gerichtspraxis präsent waren, und untersucht, warum sich bis 1939 noch kein klarer Sieger im "Kampf um die forensische Psychologie" abzeichnete.
Dieses Buch untersucht die Entstehung und frühe Entwicklung der forensischen Psychologie in Deutschland vom späten neunzehnten Jahrhundert bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und beleuchtet die interdisziplinären Anfänge und die umstrittene Entwicklung des Fachs. Ursprünglich als Psychologie aller an Strafverfahren Beteiligten gedacht, versprach diese neue Disziplin, sich von der ausschließlichen Konzentration auf den Kriminellen zu lösen und eine ganzheitliche Sichtweise der Auswirkungen menschlicher Fehlbarkeit auf die Strafjustiz zu bieten. Wie in diesem Buch dargelegt wird, war die forensische Psychologie in der Zwischenkriegszeit jedoch weitgehend zu einer Psychologie des Zeugen geworden; ihr Fokus wurde durch die Anforderungen des Gerichtssaals eingeengt. Anhand detaillierter Studien des Berchtold-Prozesses von 1896 und des Frenzel-Prozesses von 1930 geht das Buch der Frage nach, ob die Spannungen zwischen Psychiatrie, Psychologie, Gerichtsmedizin, Pädagogik und Recht in Bezug auf psychologisches Fachwissen in der Gerichtspraxis präsent waren, und untersucht, warum sich bis 1939 noch kein klarer Sieger im "Kampf um die forensische Psychologie" abzeichnete.