ISBN-13: 9783531160566 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 292 str.
Als die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Italiens und der Benelux-Staaten am 25. Marz 1957 den Vertrag zur Grundung der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft in Rom unterzeichneten, legten sie den Grundstein fur eine Organisation, die sich bis heute grundlegend von allen anderen internatio- len Zusammenschlussen unterscheidet. Denn sie taten dies in dem festen Willen, die Grundlagen fur einen immer engeren Zusammenschluss der europaischen Volker zu schaffen und entschlossen, durch gemeinsames Handeln den wi- schaftlichen und sozialen Fortschritt ihrer Lander zu sichern, indem sie die Europa trennenden Schranken beseitigen (Praambel EWGV). Die prominente Stelle direkt am Anfang der Praambel des EWG-Vertrags zeigt die herausgehobene Bedeutung, die die Staats- und Regierungschefs dem Prozess der allmahlichen Integration beimassen. Es geht um eine moglichst dichte Verknupfung der Volker u n d Staaten in Europa, um gemeinsames Handeln und eine langfristig und zukunftsoffen an- legte Verflechtung von Nationen und Nationalstaaten. Sie sind bis heute die Grundpfeiler der Integration geblieben. Dieser doppelte Charakter der europaischen Integration ist von Politik und Wissenschaft lange vernachlassigt worden. Lange, viel zu lange Zeit stand vor allem die Integration der Staaten im Vordergrund. Es ging um die Etablierung tragfahiger Verhandlungssysteme, um Konfliktreduzierung und Konsensprod- tion, um intergouvernementale Kooperation auf unterschiedlichen politischen und administrativen Ebenen und die Starkung der Gemeinschaftsorgane unter weit- hender Schonung der mitgliedstaatlichen Souveranitat. Doch der Schock von Dublin brachte es erneut zu Tage: Die Burgerinnen und Burger der Europaischen Union stehen der Integration zunehmend skeptisch gegenuber. Am 12."