ISBN-13: 9783110217711 / Angielski / Twarda / 2009 / 546 str.
Forschungsinitiativen zum Thema Avantgarde und Moderne nehmen in der europaischen Forschungslandschaft weiterhin zu. Die experimentellen Literaturen und die Kunste in Europa zwischen ca. 1850 und 1950 und ihre Nachwirkungen sind als Lehr- und Forschungsbereiche an den europaischen Forschungsinstitutionen und in den Lehrplanen heutzutage nicht mehr wegzudenken. Avantgarde und Moderne haben sich in den letzten Jahrzehnten zu unterschiedlichen, aber mehrfach miteinander verzahnten Forschungsgebieten entwickelt. Innerhalb der franzosischen und deutschen akademischen Welt bleibt der Sammelbegriff "modernism" weniger gelaufig - "die (klassische) Moderne" und "modernite" fungieren hier als nahe liegende Aquivalente zu demjenigen, was im internationalen Kontext als eine zeitliche und raumliche Ko-Okkurenz kunstlerischer Ausdrucksformen und asthetischer Theorien namhaft gemacht werden kann, die ungefahr zwischen 1850 und 1950 angesiedelt werden kann. Auf ahnliche Weise entfaltet die Bezeichnung "Avantgarde" eine Reihe haufig widerspruchlicher Konnotationen. Fur manche bedeutet die Avantgarde den radikalsten experimentellen Bruch der Kunste und Literaturen mit den Darstellungs- und Erzahlkonventionen des 19. Jahrhundert: Im fruhen zwanzigsten Jahrhundert zeugen davon Avantgardebewegungen wie Futurismus, Expressionismus, Dada und Surrealismus, d.h. Stromungen, die als die "heroische" Phase der Avantgarde bezeichnet werden konnen. Fur andere gehort die Avantgarde zu einer kulturellen und konzeptuellen Ordnung, die sich weitgehend von der 'modernistischen' unterscheidet oder sogar abhebt: Die avantgardistischen Experimente ab den funfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts kommen in dieser Hinsicht weitgehend ohne modernistische Begleiterscheinung aus. Die Buchreihe Studien zur Europaischen Avantgarde und Moderne mochte der Kompliziertheit der unterschiedlichen europaischen Forschungstraditionen gerecht werden und strebt danach, die breite linguistische, terminologische und methodologische Vielfalt abzudecken. Anhand einer zweijahrlichen Sammlung von Beitragen in englischer, franzosischer und deutscher Sprache mochte die Reihe nicht nur die franzosisch-, deutsch- und englischsprachigen, sondern auch die nord-, sud-, zentral- und osteuropaischen Ergebnisse der Avantgarde- und Moderne-Forschung einbeziehen. Die Reihe sammelt die neuesten und ertragreichsten Beitrage zur Forschung und widmet sich der Erforschung der gesamten europaischen Avantgarde und Moderne, ihrer Vorlaufer und ihrem Nachklang im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Studien zur Europaischen Avantgarde und Moderne fordern die interdisziplinare und intermediale Erforschung experimenteller Asthetiken und Poetiken und setzen es sich zum Ziel, das Interesse an den kulturellen Zusammenhangen und Kontexten der Avantgarde und der Moderne in Europa anzuregen. Beitrage werden internationalen Experten zur anonymen Begutachtung vorgelegt. Chefredakteure: Sascha Bru (Leuven University) und Peter Nicholls (New York University). Redaktionsausschuss: Jan Baetens (Universitat Leuven), Hubert van den Berg (Universitat Groningen), Benedikt Hjartarson (University of Iceland) undTania Orum (Universitat Kopenhagen). Beratungsausschuss: Dawn Ades (University of Essex), Wolfgang Asholt (Universitat Osnabruck), Karlheinz Barck (Zentrum fur Literatur- und Kulturforschung Berlin), Henri Behar (Paris III, Sorbonne nouvelle), Timothy O. Benson (LACMA), Gunter Berghaus (University of Bristol), Stefano Boeri (Multiplicity & Universita luav di Venezia), Endre Bojtar (Central European University, Budapest), Christina von Braun (Humboldt Universitat zu Berlin), Peter Burger (Universitat Bremen), Matei Calinescu (University of Indiana), Claus Cluver (University of Indiana), Antoine Compagnon (College de France), Maria Delaperriere (INALCO, Paris), Pascal Dethurens (Universite de Strasbourg), Eva Forgacs (College of Design, Pasadena), Hans Gunther (Universitat Bielefeld), Cornelia Klinger (Eberhard-Karls Universitat Tubingen), Rudolf Kuenzli (University of Iowa), Bruno Latour (Institut d'Etudes Politiques de Paris), Paul Michael Lutzeler (Washington University of St. Louis), Laura Marcus (University of Edinburgh), Richard Murphy (University of Sussex), Francois Noudelmann (Universite de Paris VIII), Krisztina Passuth (University of Budapest), Marjorie Perloff (Stanford University/University of Southern California), Michel Poivert (Paris I, Pantheon-Sorbonne), Susan Rubin-Suleiman (Harvard University), Rainer Rumold (Northwestern University), Jean-Yves Tadie (Paris IV, Sorbonne), Brandon Taylor (University of Southhampton), Andrew Webber (Churchill College, Cambridge).