ISBN-13: 9783640904242 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 108 str.
ISBN-13: 9783640904242 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 108 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,00, Otto-Friedrich-Universitat Bamberg (Lehrstuhl fur Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Und wir brauchten nicht lange, um zu entdecken, da alle jene Autoritaten, denen wir bisher Vertrauen geschenkt, da Schule, Familie und die offentliche Moral in diesem einen Punkt der Sexualitat sich merkwurdig unaufrichtig gebardeten - und sogar mehr noch: da sie auch von uns in diesem Belange Heimlichkeit und Hinterhaltigkeit forderten." (Zweig 1986, S. 86f.) So reflektiert Stefan Zweig in seinen Erinnerungen an "Die Welt von Gestern" die Zeit seiner Pubertat um 1900. Er beruhrt damit einen Gegenstand, der Jahrzehnte zuvor zum ersten Mal das Interesse der Literatur geweckt hatte und der das Anathema der Sexualmoral sowohl gesellschaftlicher Wirklichkeit als auch des konventionellen Dramas bzw. Romans behandelte: das pubertare Ich auf der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. ...] Mit eben diesem Themenkomplex, der sich um die pubertare Sexualitat um 1900 aufbaut, werde ich mich in der vorliegenden Arbeit beschaftigen. Dabei mochte ich keine sozialhistorische Untersuchung liefern, sondern anhand dreier ausgewahlter literarischer Werke aus der entsprechenden Epoche, die die Problematik meiner Meinung nach am Sensibelsten und Differenziertesten darzustellen verstehen, verschiedene Bereiche pubertarer Lust in der Literatur des Fin de Siecle genauer betrachten. Deshalb wird der erste Schritt sein, die erotische Situation um 1900 mit all ihren zivilisatorischen Einflussen und in diesem Zusammenhang die (mehr oder weniger seriose, jedoch) boomende Beschaftigung der Wissenschaft mit der Sexualitat aufzuzeigen. Darauf aufbauend mochte ich die Situation der Jugendlichen aus burgerlichen Verhaltnissen beleuchten, ihre lebensweltliche Umgebung, ihre Stellung im Diskurs und das steigende Interesse der Literatur an ihnen. Auf dieser Basis schlie