ISBN-13: 9783810008404 / Niemiecki / Miękka / 1992 / 230 str.
Auf dem Wege zu einer aufgabenzentrierten Professionstheorie padagogischen Handeins I. Die Verberuflichung des Erziehens ist historisch weitgehend abgeschlossen. In den modemen Industrie-und Dienstleistungsgesellschaften hat sich ein eigenstandiger Sektor der institutionalisierten Erziehung ausdifferenziert, der mittlerweile zu einem der grossten Teilsysteme der Gesellschaft geworden ist und immer grossere Gruppen der Bevolkerung durch alle Lebensphasen hindurch erfasst. In diesem Sektor ist eine Vielzahl von Berufen entstanden, zu der die Kindergartnerin, die Lehrerin, die Sozialpadagogin, die Erziehungsberaterin, die Erwachsenenbildnerin und bald auch die Gerontagogin rechnet. Sie decken ein weites Spektrum von erzieherischen Tatigkeiten ab und sind - gemessen an der Ausbildungsart und -dauer -auf ganz unterschiedlichen Qualifikationsniveaus angesiedelt: von der Erzieherin mit Fach schulausbildung uber Fachhochschulabsolventinnen z. B. der Sozialpadagogik, uber Lehrer verschiedener Schulstufen mit akademischer oder universitarer Ausbildung bis zu Diplom-Padagoginnen mit und ohne Promotion. Sie alle erziehen - sei es der Absicht nach, sei es beilaufig oder verschamt. Unerledigt ist die Frage der Professionalisierung des Erziehens. Die Formulie rung und die Institutionalisierung padagogischer Berufsbilder und ihre Legitimation durch entsprechende Zertifikate stellen keine Garantie fur Professionalitat dar. Dies gilt jedenfalls dann, wenn unter Professionalisierung nicht nur der historische Prozess gemeint ist, in dem sich eine Gruppe von Berufen etablieren konnte, sondern auch die Ausbildung einer spezifischen Handlungskompetenz, die von der Struktur der professionellen Handlung erfordert wird."