ISBN-13: 9783540118046 / Niemiecki / Twarda / 1982 / 1118 str.
ISBN-13: 9783540118046 / Niemiecki / Twarda / 1982 / 1118 str.
1. Das dritte Dogma des Empirismus. Die pragmatische Wende QUINES Aufsatz uber die beiden Dogmen des Empirismus bildete, wie man retrospektiv, uber dreissig Jahre nach der ersten Veroffentlichung sagen kann, einen Meilenstein in der Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie. Zwar ist ein Abrucken vom empiristischen Ansatz weder Ziel noch Effekt der Quineschen Kritik gewesen. Aber sie hat deutlich gemacht, dass der moderne Empirismus beim Studium des Aufbaus wissenschaftlicher Theo rien, ihrer Beurteilungen und ihrer Anwendungen sich viel zu enge Schranken setzte. Die beiden selbstauferlegten Fesseln bestehen nach QurNE in der scharfen Trennung zwischen analytischen und synthetischen Satzen sowie in der These, dass alle in empirischen Wissenschaften verwendeten nichtlogi schen Begriffe definitorisch auf einige Grundbegriffe zuruckfuhrbar seien, die sich nur auf Beobachtbares beziehen. Das eben erwahnte zweite Dogma des Empirismus kann heute als uberwun den gelten. Massgebend dafur war vermutlich nicht allein QurNEs Kritik, sondern zudem die Tatsache, dass mit R. CARNAP einer der Hauptvertreter des Empirismus von dieser These abruckte. In seinem ersten Buch, Der logische Aufbau der Welt" hatte er noch versucht, der empiristischen Begriffslehre den Status einer programmatischen Deklaration zu nehmen und sie in eine logisch begrundete Aussage zu transformieren. CARNAPS Einsicht in die empirische Undefinierbarkeit von Dispositionspradikaten sowie die sich immer starker durchsetzende Uberzeugung von der Existenz rein theoretischer Begriffe, die mit dem Bereich des Beobachtbaren nur mehr lose und sehr indirekt verknupft sind, bildeten die beiden wichtigsten Manifestationen des Scheiterns dieses grossartigen Projektes."