ISBN-13: 9783638662550 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 88 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Das Unsichtbare, 59 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Mikroskop vermag als Werkzeug wissenschaftlicher Erkenntnis und medialer Tauschung, gleichzeitig Realitaten und Illusionen zu erzeugen und verkorpert damit die fruhneuzeitlichen Umbruche und Widerspruche im besonderen Mae. Untersuchungsobjekt stellt hier im Schwerpunkt der instrumentelle Blick auf die kleine Welt, also die Vergroerung des Unscheinbaren, Nahen und oftmals Lebendigen durch die fruhe Mikroskopie im 17. Jahrhundert dar und weniger die Entwicklung der physikalischen Optik, die Anwendungen von Camera obscura, Laterna magica oder die groen Entdeckungen der Astronomie durch die Teleskopie. Es soll dabei im Folgenden wesentlich um eine Untersuchung der Bruche und Uberschneidungen, der Fehleinschatzungen, Verzogerungen und Ruckschritte, des Unzeitgemaen und Transitorischen in der Entwicklung dieser Epoche und ihrem Verhaltnis zur optischen Technik gehen. Also um die auerst ambivalenten und verzweigten Einflusse optischer Linsen und ihres Vergroerungseffekts auf das Selbstverstandnis der Epoche. So scheinen gerade die Irrtumer und Tauschungen, die sich nicht problemlos in eine Fortschrittsgeschichte einschreiben lassen, den neuen Wissenschaften und dem neuen Denken entscheidende Impulse geliefert, sie zumindest stark gepragt zu haben. Optische Linsen als technische Objekte stehen hier in den Funktionen der (Wahrnehmungs-) Prothese, des (Erkenntnis- oder auch Tauschungs-) Instruments und gleichzeitig als Symbol, Metapher und Modell innerhalb unterschiedlicher kultureller Praktiken und Vorstellungen.