ISBN-13: 9783034305334 / Niemiecki / Twarda / 2014 / 2050 str.
ISBN-13: 9783034305334 / Niemiecki / Twarda / 2014 / 2050 str.
In seiner Autobiographie beschreibt der Schweizer Dirigent und Komponist Erich Schmid (1907 2000) die Stationen seines Lebens: Seine Kindheit im reformierten Elternhaus in Balsthal, seine Ausbildung in Solothurn, Frankfurt am Main und Berlin als Kompositionsstudent von Arnold Schonberg, sein Wirken als Musikdirektor in Glarus sowie als Leiter des Tonhalle-Orchesters Zurich. Schmid pragte das Glarner Musikleben wahrend uber funfzehn Jahren und spornte die Laienensembles zu erstaunlichen, national bewunderten Leistungen an. An der Zurcher Tonhalle pflegte Schmid nicht nur das klassisch-romantische Repertoire, sondern setzte sich im Rahmen von -Musica viva--Konzerten auch fur das zeitgenossische Musikschaffen ein. Als Chronist seiner Zeit erlautert Schmid nicht nur minutios sein musikalisches Wirken und seine Kompositionstatigkeit, sondern beschreibt auch die kulturpolitische Situation der Schweiz der 1920er bis 1950er Jahre. Die Autobiographie endet 1958 mit dem Wechsel Schmids zum Radio-Orchester Beromunster.
Die Briefe von und an Erich Schmid dokumentieren das weite Spektrum seines Wirkens. In den Briefen an die Eltern findet besonders die Studienzeit in Frankfurt am Main und Berlin Darstellung. Aus dieser Lebensphase stammen auch die Kontakte zu Erich Itor Kahn, Alexander Molzahn, Peter Schacht, Matyas Seiber und naturlich zum Berliner Lehrmeister Arnold Schonberg. Als Musikdirektor in Glarus wandte sich Schmid an Schweizer Komponistenkollegen wie Paul Muller-Zurich oder Robert Blum und fragte um Werke an. Daneben trat er mit Werner Reinhart, Paul Sacher, Willy Reich und Anton Webern in Kontakt, um gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Die Korrespondenz mit Luigi Dallapiccola, Karl Amadeus Hartmann, Michael Mann, Rene Leibowitz, Hermann Meier und Wladimir Vogel zeigt ausserdem Schmids wachsende nationale und internationale Vernetzung. Als Dirigent des Tonhalle-Orchesters Zurich und des Radio-Orchesters Beromunster konnte sich Schmid schliesslich auch in grosserem Rahmen fur zeitgenossische Komponisten wie Klaus Huber, Marcel Mihalovici oder Ernst Toch einsetzen.
Die vollstandig edierten Konzertprogramme aller von Schmid dirigierten und gespielten Konzerte der Studienzeit, der Tatigkeit als Musikdirektor in Glarus und als Leiter des Tonhalle-Orchesters Zurich, die in der Autobiographie Erwahnung finden, bieten einen Einblick in das vielseitige Repertoire von Schmid. Dieses reicht von der Renaissance und Barockmusik uber die klassisch-romantischen Standardwerke bis zum zeitgenossischen Musikschaffen und zur Harmoniemusik. Ein Verzeichnis samtlicher in Schweizer Radiostudios erhaltener Tondokumente unter der Leitung oder Mitwirkung von Schmid dokumentiert zudem Schmids reiches Schaffen am Radio. Die Konzertprogramme und Radioaufnahmen werden durch ein Personen- und Werkregister erschlossen."