ISBN-13: 9783050040899 / Niemiecki / Twarda / 2004 / 165 str.
ISBN-13: 9783050040899 / Niemiecki / Twarda / 2004 / 165 str.
Das romische Agypten bildete einen bevolkerungsreichen, ausgedehnten Binnenwirtschaftsraum, in dem allein die alexandrinische Wahrung galt. Das alexandrinische Munzwesen war hinsichtlich Monetarisierungsgrad, Durchdringung des Landes mit Geld und dessen verbreiteter Verwendung auch bei alltaglichen Geschaften - bei der Lohnzahlung, bei der Besteuerung - von kaum glaublicher Modernitat. Ob Herons Weihwasserautomat, der "Funfer" verlangte, oder auf Papyri uberlieferte Haushaltsbucher von Alltagsausgaben: Munzen sind als tagliche Begleiter der Menschen belegt. Eine derart umfassende Monetarisierung der Gesellschaft konnte nur auf der Basis breitester Akzeptanz des Munzwesens durch die Landesbewohner gedeihen, die rein silberne ptolemaische Statere mit zu uber 80 Prozent aus Kupfer und nur zu etwa 20 Prozent aus Silber bestehenden Stateren Neros tauschten, horteten, wechselten, ausgaben und annahmen. Wie ist dieses bis dahin beispiellose Funktionieren zu erklaren? Welche metallurgischen "Tricks" der antiken Munzhersteller lassen die genannten Statere Neros noch heute fein silberglanzend erscheinen? Welche logistischen Implikationen ergaben sich fur das antike Massenfertigungsprodukt Munze? Mit dem angezeigten Werk leistet der Verfasser einen wesentlichen Beitrag zum Erkenntnisfortschritt auf dem Forschungsgebiet der alexandrinischen Wirtschaftsgeschichte, er legt das solide Fundament fur eine alexandrinische Numismatik und ermoglicht einen neuen Blick auf den Geldkreislauf in der Provinz Agypten, der sich so erstaunlich von dem des Romischen Reiches unterschied. Der Leser wird vom Verfasser in die Arbeitsweise der archaometrischen Werkstatt einbezogen. Der umfangreiche Bestand alexandrinischer Munzen ist in einer Vielzahl von Katalogen gut publiziert. Mit diesem Quellenmaterial werden die Pragesysteme rekonstruiert - eine Grundaufgabe der alexandrinischen Numismatik, die bislang in der Forschung nicht gelost war. Das Ergebnis wird (syn-)optisch in Grafiken prasentiert.
"Wer immer sich nicht nur für die Motive auf alexandrinischen Münzen interessiert, sondern darüber hinaus auch noch etwas über deren Metrologie und die Geldgeschichte des Landes lesen will, dem sei die Arbeit von Gölitzer empfohlen." Münzen & Papiergeld, 4/2005 "Das Buch von Ernst Gölitzer ist also als Beitrag zur Geld-, Wirtschafts- und Prägegeschichte Ägyptens zu verstehen, und soll damit allen, die sich für diese Aspekte der Alexandrinischen Münzen interessieren, wärmstens empfohlen werden." MünzenRevue, 3/2005