ISBN-13: 9788028392604 / Niemiecki / Miękka / 112 str.
Ricarda Huchs Werk "Entpersönlichung" entfaltet eine vielschichtige Analyse des Verlusts individueller Identität in einer sich zunehmend rationalisierenden und anonymisierenden Gesellschaft. Mit bemerkenswerter sprachlicher Präzision verbindet Huch literarische Feinfühligkeit mit philosophischer Tiefenschärfe und reflektiert dabei sowohl historische als auch zeitgenössische Strömungen der Moderne. Im Spannungsfeld zwischen Persönlichkeitszerfall und gesellschaftlicher Vereinheitlichung werden psychologische wie auch soziale Mechanismen des Selbstverlustes eindringlich beleuchtet und in einen künstlerisch anspruchsvollen Kontext gesetzt. Ricarda Huch (1864-1947) zählt zu den bedeutendsten deutschen Intellektuellen ihrer Zeit und hat sich sowohl als Historikerin, Literatin wie auch Philosophin profiliert. Ihre intensive Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Moderne auf das Individuum speist sich aus eigener Erfahrung wie auch aus ihren profunden Beobachtungen gesellschaftlicher Umbrüche. Huchs Interesse an gesellschaftlichen und ethischen Fragen kulminiert in diesem Buch, das aus einer reichen Kenntnis der europäischen Ideen- und Literaturgeschichte schöpft. "Entpersönlichung" ist eine unbedingte Empfehlung für Leserinnen und Leser, die sich für die psychologischen und soziologischen Auswirkungen der Moderne interessieren. Mit intellektueller Weitsicht und stilistischer Eleganz fordert Huch dazu auf, über die Bedingungen der Selbstwahrung in einer sich rapide wandelnden Welt nachzudenken. Das Buch lädt ein zur Reflexion und zum Diskurs über Identität, Gesellschaft und die Grenzen des Persönlichen.