Einleitung (Anja Seibert-Fohr),- 1. Teil: Wandel des Verantwortungsbegriffs im Lichte der Transnationalisierung,- Minimalgehalte und Grenzen der Verantwortungszuschreibung (Micha H. Werner),- Verantwortung als Methode. Ethische Erkundungen im Spannungsfeld zwischen Entgrenzung und Begrenzung (Markus Vogt),- „Beihilfe“ – mittelbare Verantwortung in einer verflochtenen Welt (Julia Eckert),- Zur transnationalen Dimension von Verantwortung – Der Wandel des Eigentumsverständnisses in einer globalisierten Welt,- Gunnar Folke Schuppert,- 2. Teil: Unternehmensverantwortung,- Unternehmensverantwortung: Primum non nocere (Andreas Suchanek),- Globalisierung, gesellschaftliches Risikomanagement und individuelle Verantwortlichkeit: Mangel an Erziehung zu Werten und Führungsfähigkeiten? (Hans-Georg Petersen),- Politische Unternehmensverantwortung und Menschenrechte (Christian Neuhäuser),- Soziale Verantwortung im Organisationskontext (Hans-Werner Bierhoff, Elke Rohmann),- Moral, Integrität und organisationale Kriminalität – am Beispiel der Abgasaffäre (Markus Pohlmann),- 3. Teil: Digitalisierung und Medien,-Transnationale Verantwortung und Normemergenz im Cyberraum (Sebastian Harnisch, Kerstin Zettl),- Verantwortungskultur in der Kommunikationsgesellschaft: Kommunikationspolitik als Ansatz zur Ausgestaltung der digitalen Medienwelt (Otfried Jarren),- 4. Teil: Technik und Umwelt,- Verantwortung und Technik – zum Wandel des Verantwortungsbegriffs in der Technikethik (Armin Grunwald),- Verantwortlich Forschen mit und zu Big Data und Künstlicher Intelligenz (Jessica Heesen),- Polyzentristische Klimapolitik: Formen und Leistungspotenziale (Jale Tosun, Julian Rossello).
Professor Dr. Anja Seibert-Fohr, LLM ist Direktorin des Instituts für Staatsrecht, Verfassungslehre und Rechtsphilosophie und hat den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Menschenrechte inne. Professor Seibert-Fohr ist zudem Inhaberin der Hengstberger-Professur für Grund- und Zukunftsfragen des Rechtsstaats und Mitglied des Human Rights Committee der Vereinten Nationen.
Dieses Buch bietet eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Begriff der Verantwortung in einer zunehmend von Entgrenzung geprägten Lebenswelt. Es beschreibt, wie durch den technischen Fortschritt und den Wegfall von Grenzen im Bereich digitaler Kommunikation, globaler Wirtschafts- und Finanzmärkte sowie in Forschung und Umwelt neue Herausforderungen für die Regulierung von Verantwortung entstanden sind.
Die Autoren sind namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachdisziplinen einschließlich der Philosophie, Theologie, Soziologie, Sozialpsychologie, Sozialanthropologie, Poltischen Wissenschaft, Ökonomie und der Rechtswissenschaften. Sie beschreiben die ideengeschichtliche Entwicklung des Verantwortungsbegriffs und weisen auf aktuelle Regulierungs- und Normbefolgungsdefizite hin. Zu diesem Zwecke zeigen sie auf, worin die Entgrenzung unserer Lebenswelt konkret besteht, welche neuen Herausforderungen dadurch entstanden sind, welche Bedeutung diese Entgrenzung für die Regulierung, sprich die Verteilung und Zuschreibung von Verantwortung, hat und wie Verantwortung vor diesem Hintergrund neu konzipiert werden kann. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Umgang mit Neuen Medien, Big Data, Künstlicher Intelligenz sowie Cybersicherheit. Auch der Ausfall von Verantwortung im Dieselskandal wird untersucht. Auf dieser Grundlage werden Anregungen für eine Neubestimmung der Reichweite und Grenzen von Verantwortung erarbeitet. Neue Formen der Regulierung werden schließlich am Beispiel des Klimaschutzes dargestellt und bewertet.