ISBN-13: 9783531159041 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 254 str.
Die feministische Forschung in der Subdisziplin der Internationalen Bezieh- gen (IB) hat sich intensiv mit Global Governance-Prozessen und mit der frau- und geschlechterpolitischen Mobilisierung innerhalb dieser Prozesse ausein- dergesetzt. Gegenstand der feministischen Untersuchungen waren dabei viele wichtige Bereiche der globalen Politik, wie etwa die Umwelt-, Menschenrech- oder Bevolkerungspolitik. Um einen Politikbereich wurde bisher allerdings w- testgehend ein grosser Bogen gemacht, namlich um den Bereich der internatio- len Wirtschafts- und Handelspolitik. Dies ist insofern verwunderlich, als seit den 1990er Jahren eine enorme geschlechterpolitische Mobilisierung im Feld der Global Economic Governance zu verzeichnen ist. Mit dem Ziel, diese F- schungslucke zu schliessen, untersucht dieses Buch die Prozesse der geschle- terpolitischen Einflussnahme im Feld der Global Economic Governance. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Frage, wie geschlechterpolitische F- derungen im Zusammenhang mit makrookonomischen und handelspolitischen Fragen eingebracht werden und in welcher spezifischen Weise diese jeweils von multilateralen Organisationen aufgegriffen werden. Gegenstand der Arbeit There is nothing so disempowering as the idea that there is no alternative. (Elson/Cagatay 2000: 1360) Die Restrukturierungs- und Stabilisierungspolitik des Internationalen Wahrun- fonds und der Weltbank, die bis in die 1990er Jahre den hochverschuldeten L- dern des Sudens auferlegt wurden, stehen seit langem im Zentrum der feminis- schen Kritik. Dabei wird nicht nur die einseitige Ausrichtung aller Politikm- nahmen auf die Stabilisierung des Preisniveaus und die Weltmarktintegration der Volkswirtschaften sowie die dadurch verursachte Verscharfung der Arbeits- und Lebenssituation von Frauen in den betroffenen Landern scharf kritisiert."