ISBN-13: 9783638952118 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 28 str.
ISBN-13: 9783638952118 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Universitat Kassel (Ev. Theologie / Religionspadagogik), Veranstaltung: Schuld und Suhne im Alten Testament, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Jemanden in die Wuste schicken - das ist in unserer Gesellschaft eine gebrauchliche Redewendung. So wurde man beispielsweise ungeliebte Politiker haufig gerne "in die Wuste schicken," sich ihrer also gleichsam entledigen. Wenn in der Politik etwas schief lauft, dann wird oft statt der wirklichen Ursache des Ubels einfach ein "Sundenbock" gesucht. Auch dieser Begriff ist in unserem Sprachraum gang und gabe. Beide Begriffe, "in die Wuste schicken" und "Sundenbock," sind biblischen Ursprungs. Sie gehen auf das Ritual des groen Versohnungstages (3. Mose 16) zuruck, bei welchem der Hohepriester des Volkes Israel vor Gott alle Sunden und Vergehen des Volkes bekennt und diese unter Handauflegen auf einen Ziegenbock ubertragt. So wird der Ziegenbock zum "Sundenbock" fur das Volk Israel (3. Mose 16, 20ff.). Anschlieend wird das Tier wortwortlich "in die Wuste geschickt," damit es die aufgeladenen Sunden weit fort trage. Dieser "Eliminationsritus," wie er im Alten Testament in 3. Mose 16 beschrieben wird, ist Gegenstand dieser Arbeit. Nach einer literarkritischen und formgeschichtlichen Annaherung an das Ritual vom Jom Kippur, so der hebraische Name des Versohnungstages, wird dann im Wesentlichen der Sundenbockritus mit seinen unterschiedlichen Facetten und unter verschiedenen Blickwinkeln verstarkt in das Zentrum der Untersuchungen treten. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Untersuchung der Intertextualitat von 3. Mose 16. Dementsprechend wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich ein solcher Eliminationsritus wie der am groen Versohnungstag auch an anderen Stellen des Alten Testaments wieder findet. Die Textstellen 3. Mose 14, 4-7 sowie 5. Mose 21, 1-9 sollen dazu naher analysiert und kritisch hinterfra