ISBN-13: 9783663062547 / Niemiecki / Miękka / 1965 / 56 str.
Als Mortel bezeichnet man breiartige Gemische aus Bindemittel, mehr oder weniger feinkornigem Zuschlagstoff und Wasser (Frischmortel), welche nach teil weiser oder vollstandiger Abgabe des Anmachwassers erharten (Festmortel) und dabei die Fahigkeit besitzen, in relativ dunner Schicht Bausteine oder andere saug fahige Bauelemente dauerhaft miteinander zu verbinden (Mauermortel) oder fest haftend zu umhullen (Putzmortel). Bindemittel fur Mortel sind die verschiedenen Baukalke 1], entweder fur sich allein oder zusammen mit Portlandzement 2] bzw. fur Innenputze auch mit Baugips 3]. Zuschlagstoffe sind uberwiegend naturliche Gruben- oder Flusssande, seltener Brechsande oder feinkornige Hochofenschlacke. Ein wesentlicher Bestandteil sowohl der Frisch- wie auch der Festmortel sind feine Luftporen. Bindemittel und Zuschlagstoff werden nicht willkurlich, sondern in einem be stimmten, meist vorgeschriebenen Verhaltnis nach Raum- oder Gewichtsteilen gemischt. Der Wasserzusatz wird so bemessen, dass der Fertigmortel nicht zu trocken und nicht zu dunnflussig ist, sondern die sogenannte kellengerechte Konsistenz besitzt. Das Mischen der Mortelbestandteile erfolgt in verschieden artigen Geraten entweder in besonderen Mortelwerken oder erst auf der Baustelle. Mortel sind bereits im Altertum in der Baukunst verwendet worden; von ihrer Qualitat konnen wir uns in vielen Fallen noch heute uberzeugen. Die Herstellung und Anwendung von Morteln 4] hat sich zu einer handwerklichen Technik ent wickelt, die in ihren Grundzugen festliegt und auch genormt ist 5], die aber immer noch, z. B. auch innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, regionale Besonder heiten besitzt, die rohstoffbedingt sein konnen 6