ISBN-13: 9783638803243 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, Universitat Zurich, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der europaische Sozialstaat steckt in einer tiefen Krise. Nachdem er in den wirtschaftlich erfolgreichen 70er- und 80er-Jahren immer weiter ausgebaut wurde, mussen sich heute die meisten Sozialdemokratien mit einem Abbau der sozialen Leistungen auseinandersetzen. Der Hauptgrund dieser Krise liegt in der Wandlung der Weltwirtschaft: Vor allem aus Sudost-Asien gibt es immer starkere Konkurrenz fur den europaischen Markt. Dies fuhrt zu wirtschaftlicher Stagnation und Arbeitslosigkeit. Diese Krise im Hintergrund, wurden in fast allen Staaten Europas Stimmen laut, welche die Finanzierung des Sozialstaates in der gegenwartigen Form bezweifeln. Nach ihnen stellen Reformen und Liberalisierung die Losung dar. Parallel zu dieser politischen Entwicklung orientierten sich auch einige Philosophen neu. Dem Egalitarismus mit seiner Forderung nach Gleichheit, starkem Staat und Umverteilung entgegenwirkend, fordern die so genannten Non-Egalitaristen eine Abkehr von der Gleichheit und von einem zu starken Sozialstaat. Dafur pladieren sie fur eine Starkung der Selbstverantwortung und mehr Ausrichtung auf den Markt. Ein Vertreter der Egalitarismus-Kritiker ist Wolfgang Kersting. Der 1946 geborene ist Professor fur Philosophie und Direktor am Philosophischen Seminar der Universitat Kiel. In seinem Buch "Theorien der sozialen Gerechtigkeit"1 skizziert er einen Gegenentwurf zum Egalitarismus, den so genannten Liberalismus sans phrase, welcher an politische Solidaritat anstatt Verteilungsgerechtigkeit und Gleichheit appelliert. In meiner Arbeit werde ich mit Kerstings Aufsatz "Politische Solidaritat statt Verteilungsgerechtigkeit - Eine Kritik egalitaristischer Sozialstaatsbegrundung"2 beschaftigen. Im Zentrum meiner Ausfuhrung steht die folgende Fragestellung: Stellt der Liberalismus sans phrase wir