ISBN-13: 9783663061526 / Niemiecki / Miękka / 1964 / 44 str.
STARK und SHERMAN (1957), STEGEMANN (1957) sowie BLEICHERT und WAGNER (1957) haben die Lichtreaktion der Pupille unter kybernetischen Gesichtspunkten untersucht. Sie betrachteten das System Retina-Nervenbahnen-Iris-Augen- medien (Abb. 1) als einen Regelkreis im Sinne der Regelungstheorie. Eine Ande- rung der optischen Bestrahlung verursacht eine Anderung der Pupillenweite; die Pupillenweite wieder beeinflut die Bestrahlung der Retina. Die Pupillenbewegun- gen wirken einer Anderung der Intensitat des Lichtes, welches in das Auge ein- tritt, entgegen. Daher andert sich die Bestrahlung der Retina bei intakter Pupille weniger als bei starrer. WAGNER (1957) vermutete, wegen der Zahl der beteiligten Synapsen, da die Pupillenreaktion bei Abschwachung des Reizlichtes eine groere Latenzzeit besitzt als bei Verstarkung. STEGEMANN (1957) sowie BLEICHERT und WAGNER (1957) konnten diese Vorhersage bestatigen. Damit ist bereits fest- gestellt, da das Pupillensystem, nicht linear ist. Es ergibt sich die Frage, ob die Nichtlinearitaten so unerheblich sind, da man das Pupillensystem linear annahern kann, so wie es in Abb. 2 dargestellt ist. Linearitat bedeutet z. B., da bei har- monischer Schwingung der Intensitat des Reizlichtes eine ebenfalls harmonische Schwingung der Pupillenweite resultieren wurde. Bei einer Verdoppelung der Amplitude einer Schwingung der Storgroe mute sich die Amplitude der Pupillenschwingung auch verdoppeln. Viele nichtlineare Systeme lassen sich fur kleine Anderungen der Storgroe linear annahern. Es ist nicht von vornherein sicher, da das auch fur das Pupillensystem moglich ist.