ISBN-13: 9781494279745 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 68 str.
ISBN-13: 9781494279745 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 68 str.
Internationale Politik in den vergangenen Jahrzehnten ist ohne Sezessionen nicht denkbar. Ohne das Wegbrechen zahlreicher Staaten aus bestehenden Bunden und Reichen ware die Welt heute eine vollig andere. Die Arten, wie Staaten ihre Unabhangigkeit erlangt haben, sind dabei ganz unterschiedliche: Manche durch Krieg, andere vollig friedlich. Nicht selten gegen den Willen des Reststaates, oft aber auch mit dessen Billigung. Die allermeisten aus eigenem Antrieb, einige (wie Singapur) unfreiwillig. Fast alle sind selbstandig geblieben, ganz wenige (wie die sudafrikanischen Bastustans) sind ins Mutterland zuruckgekehrt. Aber auch die Voraussetzungen differierten: Einige sind als Gliedstaaten aus einem Bund ausgeschieden, andere Regionen haben einem starken Zentralstaat den Rucken gekehrt. Manche grunden auf Jahrhunderte eigener Geschichte, manche haben sich erst durch die Zufalle der Weltgeschichte als eigene Nationen herausgebildet. Unabhangig von diesen politischen Gegebenheiten hat sich doch oft eine Frage gestellt: Ist die Sezession uberhaupt zulassig? Diese Frage versuchen wir durch dieses Buch zu beantworten. Da es sich um ein juristisches Thema handelt, ist dies ohne rechtswissenschaftliche Aspekte freilich kaum moglich. Wir haben uns jedoch bemuht, die juristische Fachsprache so behutsam wie moglich einzusetzen. Dieses Werk richtet sich an Fachleute wie an interessierte Laien gleichermassen. Wir versuchen, uns nicht so sehr im Dickicht volkerrechtlicher Theorien und divergierender Rechtsansichten zu verlieren. Der Blick auf die politischen Fakten sollte nicht durch juristische Selbstbeschaftigung verstellt werden. Aus diesem Grund gehort ein ganz erheblicher Anteil dieses Werks den Staaten, die den Weg in die Unabhangigkeit bereits gegangen sind und wir konzentrieren uns lieber auf die Rechtsgedanken, die aus konkreten Unabhangigkeitserklarungen sprechen, als auf Uberlegungen im luftleeren Raum. Naturlich durfen auch rechtsphilosophische Denker nicht vollig fehlen. Wir bemuhen uns aber, deren Gedankengebaude so verstandlich wie moglich darzustellen und sie in ihre Zeit einzuordnen. Man sollte aber bei alldem immer bedenken, dass die Neubildung von Staaten etwas ist, was immer stattfinden wird. Die Welt ist soviel bunter und kleinteiliger geworden und wachst doch immer mehr zusammen. Die Sezession einzelner Regionen ist dabei, Europa zu erreichen. Schottland strebt nach Unabhangigkeit, ebenso Wales und das Baskenland. Auch einstige dezidierte Zentralstaaten wie Frankreich konnen sich des Selbstbewusstseins einzelner Landstriche nicht mehr vollig erwehren. Die Menschen nehmen Grenzen, die dereinst am Verhandlungstisch oder auf dem Schlachtfeld gezogen wurden, nicht mehr einfach so hin. Separatismus wird an Bedeutung gewinnen und es wird immer wichtiger werden, ihn in rechtliche Bahnen zu lenken. Wo ihm nur mit Unverstandnis und Unterdruckung begegnet wird, wird er dagegen in Gewalt umschlagen. Wir mochten mit diesem Buch auch zu einem friedlichen, einem dezentralen und einem von Recht und Gerechtigkeit geleiteten Europa beitragen."