ISBN-13: 9783656023081 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 17 Punkte, Universitat Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Eigenkapitalersatzrecht beantwortet einen Teil der Frage, wie der Interessenkonflikt zwischen der Finanzierungsfreiheit des Gesellschafters auf der einen Seite und dem Glaubigerschutz auf der anderen Seite aufzulosen ist. Die Finanzierungsfreiheit des Gesellschafters ist Ausdruck seiner grundgesetzlich gewahrleisteten unternehmerischen Freiheit und auert sich darin, dass ihm grundsatzlich freigestellt ist, ob und in welcher Form er seiner Gesellschaft finanzielle Mittel zur Verfugung stellt. Hinsichtlich des Wie besteht grundsatzlich die Wahl zwischen der Hingabe als Eigenkapital oder als Fremdkapital. Eigenkapital ist Haftkapital; es unterliegt daher dem Auszahlungsverbot des 30 I GmbHG und begrundet in der Insolvenz keine Insolvenzforderung. Fremdkapital ist demgegenuber grundsatzlich kein Haftkapital; folglich ist es nach Magabe des allgemeinen Schuldrechts kundbar und begrundet in der Insolvenz eine Insolvenzforde-rung. Aufgrunddessen liegt es nahe, dass ein Gesellschafter zur Minimierung seines Finanzierungsrisikos insbesondere in der Krise der Gesellschaft es vorziehen wird, Fremd- anstelle von Eigenkapital bereitzustellen. Demgegenuber besteht das Interesse des Glaubigers der Gesellschaft an der Erfullung seiner Forderung, welches seine Rechtfertigung in der Eigentumsgarantie des Art. 14 I GG findet. Diesem Interesse lauft es zuwider, wenn der Gesellschafter in der Krise der Gesellschaft durch die Bereitstellung von nicht haftendem Fremdkapital den Geschaftsbetrieb aufrechterhalt und so die Krise mit der Folge verschleppt, dass das Gesellschaftsvermogen zum Nachteil der Glaubiger weiter verringert wird. Das Eigenkapitalersatzrecht lost diesen Widerstreit der Interessen dahingehend auf, dass vor der