ISBN-13: 9783830934806 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 360 str.
ISBN-13: 9783830934806 / Niemiecki / Miękka / 2017 / 360 str.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, einen Beitrag zur Effektivitätsverbesserung der Schule zu leisten, indem die Rolle der Schule und des Schulsystems in der Perpetuierung sozialer Ungleichheiten an den Übergängen beschrieben und empirisch überprüft wird, um hieraus auf der systemischen Ebene konkrete Faktoren abzuleiten, die den Abbau sozialer Ungleichheit bedingen. Als Datenbasis dient die deutsche Erweiterung von IGLU/PIRLS (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung/Progress in International Reading Literacy Study).
Mit dieser Arbeit legt Frau Dr. Agnes Stancel-Piatak eine Untersuchung im Überschneidungsbereich von der Schuleffektivitätsforschung und der Forschung zur Perpetuierung sozialer Ungleichheit im Schulsystem vor. Sie nimmt individuelle und schulische Bedingungen sozialer Reproduktion am Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe in den Blick und zeigt, wie diese beiden bisher in der Regel getrennt betrachteten Konzepte analytisch gemeinsam verankert werden können. Hierzu entwirft sie eine Rahmenkonzeption, anhand derer sich die verschiedenen Effekte in einem Mehrebenen-Strukturgleichungsmodell simultan modellieren und damit auch in ihren Relationen bestimmen und interpretieren lassen.Der Autorin ist es damit gelungen, einen wichtigen Beitrag zur differenzierten Analyse der Perpetuierung von Bildungsungleichheiten vorzustellen. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema ergänzt sie in ihrer Arbeit auch Überlegungen zur Modellierung von Kausalitätsannahmen und der Generalisierbarkeit von Befunden aus Sekundäranalysen von großangelegten Schulleistungsuntersuchungen, um so methodologische Grenzen und Möglichkeiten solcher Analysen zu beleuchten.Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Arbeit einen vielschichtigen Einblick in Untersuchungen über Bedingungen, Perspektiven und auch Grenzen gesellschaftlicher Bemühungen, soziale Ungleichheiten zu reduzieren, bietet.Prof. Dr. Knut Schwippert