ISBN-13: 9783638677011 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritaten, Minoritaten, FernUniversitat Hagen (Institut fur Soziologie), 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Forschung zum Thema Antisemitismus bewegt sich auf einem sensiblen Gebiet: Die methodische Erfassung von antisemitischen Einstellungen und Verhaltensweisen ist mit zahlreichen Schwierigkeiten behaftet und die Ergebnisse werden schnell von unterschiedlichen Gruppierungen vereinnahmt. In der BRD der 80er Jahre zeigten Umfragen zwar einen Ruckgang antisemitischer Einstellungen im Vergleich zum Kriegsende. Ein "harter Kern" bestand jedoch weiterhin, der demografisch eher bei den Alteren und weniger Gebildeten einzuordnen ist. Die DDR als offiziell antifaschistischer Staat fuhrte keinerlei Studien uber Antisemitismus ihrer Burger durch. Direkt nach der Wende zeigte sich in Umfragen jedoch ein niedrigeres Ausma an Antisemitismus als im Westen. Mit der Wiedervereinigung lasst sich einerseits Kontinuitat feststellen: Langfristig scheint weiter ein Ruckgang zu bestehen. Andererseits zeigt sich eine negative Einstellungsentwicklung im Osten bei jungeren, wenig gebildeten Mannern, die oft mit Auslanderfeindlichkeit und rechtsextremen Einstellungen korreliert. Vorwiegend diese Gruppe bringt xenophobe Gewalttater hervor. Sowohl antisemitische als auch rechtsextreme Straftaten nahmen Ende der 90er Jahre weiterhin zu. Mogliche Ursachen dieser Entwicklung werden als Folge der Wiedervereinigung bzw. der Wende diskutiert: Zum Verlust der soziookonomischen Sicherheit kam die ideologische Verunsicherung vieler Ostdeutscher, eine aufgeheizte Debatte um das Asylrecht und das sich erst wieder im Aufbau befindliche Justiz- und Polizeisystem. Zudem konnte die Wiedervereinigung katalysatorisch auf gesteigerten Nationalismus gewirkt und damit den sogenannten "Sekundaren Antisemitismus" verstarkt haben. Hinzu kommt, dass in der DDR keine Debatte um eigene Schuld und Vera