Einleitung.- Keyserlings skeptische Moderne.- Die Leerstelle. Unterwegs zu Eduard von Keyserling.- Kontexte. Beziehungen und Diskurse.- Vor dem Preisgericht. Eduard von Keyserlings Anfänge und das Wiener Feuilleton.- Erzählte Heimsuchungen. Eduard von Keyserling und Thomas Mann.- Über persönliche und sachliche Kultur. Eduard von Keyserling und Georg Simmel.- Täuschende Moderne. Keyserling zwischen Fontane und Schnitzler.- Werke.- Auf der Suche nach der verlorenen Resonanz. Eduard von Keyserlings Die dritte Stiege (1892).- Ein „Mischmasch aller möglichen Stile“. Die Dramen Eduard von Keyserlings.- Erzählstrategien in Eduard von Keyserlings Wellen (1911).- Spätadelige Skepsis. Zur Modernereflexion in Keyserlings Erzählung Am Südhang (1911).- Landhaus und Landleben. Keyserlings Anti-Idyllen Das Landhaus (1913) und Abendliche Häuser (1914).- Themen, Schreibweisen, Adaptionen.- Landschaftsbild und Stimmung. Eduard von Keyserlings Kunstkritik als Werkpoetik.- Zur Ethnographie und den Geschlechterrollen im Erzählwerk Keyserlings.- Über die Liebe. Zu Formen und Funktionen von Geschlechterverhältnissen in Keyserlings Spätwerk.- „… jetzt mußte ein Erlebnis beginnen…“. Dekadenter Alltag zwischen Erlebnishunger und Lebensunfähigkeit im Spätwerk Keyserlings.- Natur, Kultur, Moderne. Philosophische Aspekte im Werk Eduard von Keyserlings.- Keyserling im Fernsehen. Adaptionsstrategien in Verfilmungen von Dumala und Wellen.- Bibliographien.- Keyserlings Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge.- Journal- und Bucherstdrucke der literarischen Texte Keyserlings.
Christoph Jürgensen ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Literaturvermittlung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Michael Scheffel ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft/Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Wuppertal.
Eduard von Keyserlings Werk geriet, trotz prominenter Fürsprecher wie Hermann Hesse, Herman Bang oder Thomas Mann, so häufig in Vergessenheit, wie es wiederentdeckt wurde. Zumeist erscheint Keyserling als ästhetischer Spätling, der von vergehenden baltischen Welten erzählt. Tatsächlich kennzeichnet sein Werk allerdings eine skeptische Moderne, die sentimentale Rückblicke auf die Zeit vor der Moderne verbindet mit Stilmitteln der Moderne und einer Reflexion über die Moderne. Der vorliegende, zum 100. Todestag konzipierte Band zeichnet diese Werkkontur nach und erhellt dabei Keyserlings Beitrag zur ‚Klassischen Moderne‘.