ISBN-13: 9783638695008 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Kunsthistorisches Institut Tubingen), 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Edouard Manets Gemalde "Eine Bar in den Folies-Bergere" (Courtauld Institute Galleries, London) entstand in den Jahren 1881/1882, als der Kunstler bereits von schwerer Krankheit (Syphilis/Ataxie) gezeichnet war. Es ist das letzte groformatige Werk Manets und thematisiert das Pariser Grostadtleben. 1882 - ein Jahr vor Manets Tod - wurde das 96 x 130 cm groe Olgemalde, welches eine Barszene im Obergeschoss der beruhmt-beruchtigten Musikhalle "Folies-Bergere" zeigt, im Salon ausgestellt. Das Werk gilt als das malerische Testament des Kunstlers, da es in besonderer Weise von der unakademischen, nahezu modernen Kunstauffassung Edouard Manets zeugt. So werden z.B. unterschiedliche Gattungen der traditionellen Malerei (Portrat - Stilleben - Genredarstellung) zu einem Bildganzen zusammengefugt. Ein lockerer, aber noch realistisch formender Pinselduktus im Vordergrund korrespondiert mit einer uberaus skizzenhaften, impressionistischen Malweise im Bildhintergrund. Eine weitere nichtakademische Charakteristik des Werkes manifestiert sich im Aufbrechen der einheitlichen Bildrealitat durch einen Spiegel im Bild, welcher nicht mehr der naturalistischen Spiegelungslogik verpflichtet ist, sondern eine zweite Realitatsebene ins Bildgeschehen bringt. Vor allem dieser Bruch mit der klassischen Bildrealitat hat die Forschung - wie im vorliegenden Aufsatz an erster Stelle gezeigt werden sollte - zu den unterschiedlichsten Deutungen (Jantzen 1951/Busch 1966/Hofmann 1985/Clark 1977) angeregt.