ISBN-13: 9781537364636 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 166 str.
Im Januar 2007 geht die Angst um in Emden, weil keine Frau sicher zu sein scheint vor einem raffiniert vorgehenden Sexualstraftater. Da die Spuren, die er hinterlasst, alle in einer Sackgasse zu enden scheinen, stehen Kriminalhauptkommissar Johann (Joke) Schoon und sein Team vor einer schier unlosbaren Aufgabe. Leseprope: Die Frau stellte den Kragen ihres Mantels auf und zog den Schal enger um ihren Hals. Der Wind an diesem frostigen Januarabend war eisig. Nach der Warme in der Wohnung der Freundin machte er ihr mehr zu schaffen als am Nachmittag beim Einkauf. Hatte sie danach doch nur nicht die Freundin besucht Sie hatten lange, zu lange miteinander geplaudert und dabei die Zeit vergessen. Jetzt war es bereits spater Abend und auer ihr weit und breit kein Mensch zu sehen. Einsame Wege angstigten sie. Hatte sie doch nur eher den Heimweg angetreten Um moglichst schnell nach Hause zu kommen, beschleunigte sie ihre Schritte, als sie von der Petkumer Strae in die Sudumgehungsstrae einbog. Dieser Straenabschnitt war ihr schon immer unheimlich gewesen. Die beiderseitigen hohen Betonmauern gaben ihr das Gefuhl, eingesperrt zu sein. Der Verkehr auf dieser Strae war fast zum Erliegen gekommen. Nur ein Auto uberholte sie mit - wie es ihr schien - deutlich uberhohter Geschwindigkeit. Vermutlich will der Fahrer genauso wie ich schnell nach Hause, dachte sie. Nur rasch weiter Gleich wurde sie wieder ein freies Blickfeld haben. Ein einzelnes Auto kam ihr entgegen. Das Licht seiner Scheinwerfer blendete sie. Sie kniff die Augen zusammen und senkte den Blick. So merkte sie nicht, dass das Auto die Geschwindigkeit drosselte und schlielich im Schritttempo auf sie zufuhr. Erst als das grelle Licht der Scheinwerfer sie freigab, blickte sie auf. Im selben Moment hullte sie ein dunkler Schatten ein, erzeugt von dem Fahrzeug, das sich zwischen sie und dem Schein der gegenuberliegenden Straenlaterne geschoben hatte. Aus der Groe des Schattens schloss die Frau, dass das Fahrzeug langer und hoher war als ein Pkw. Es musste ein Kastenwagen sein. Wahrscheinlich will sich der Fahrer nach dem Weg erkundigen, dachte sie. Sie blickte zum Fahrzeug hinuber und erstarrte. Hinter der heruntergelassenen Seitenscheibe sah sie ein durch Brandnarben entstelltes Gesicht. Die Frau wollte schreien, aber sie riss sich zusammen. War es nicht schon schlimm genug fur die Person dort am Steuer, so entstellt zu sein? Da musste sie doch seine Qualen nicht noch erhohen, indem sie bei seinem Anblick Entsetzen zeigte Sie riss sich zusammen. "Kann ich etwas fur Sie tun?," fragte sie mit ruhiger Stimme. Die entstellte Person gab keine Antwort. Statt dessen hob sie die rechte Hand. Etwas dunkles, metallisches schimmerte darin. Dann spurte die Frau einen leichten Schmerz am Hals; so als habe sie eine Wespe gestochen. Von dem Stich ging eine Taubheit aus; eine Taubheit, die auch ihre Stimmbander erfasste; eine Taubheit, die schnell vom ganzen Korper Besitz ergriff. Die Tasche mit ihren Einkaufen fiel ihr aus der Hand. Dann gaben die Beine unter ihr nach, und sie sturzte auf das Pflaster. Im nachsten Moment sprang der Fahrer mit dem entstellten Gesicht aus dem Auto und offnete die Schiebetur des Frachtraums. Er ergriff die bewegungsunfahige Frau und wuchtete sie ins Auto. Als sich die Tur wieder schloss, umgab sie tiefe Dunkelheit. Die Dunkelheit war der Beginn eines Alptraums, aus dem es kein Erwachen zu geben schien.