ISBN-13: 9783540525820 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 218 str.
ISBN-13: 9783540525820 / Niemiecki / Miękka / 1990 / 218 str.
Drogenabhangigkeit ist ein Problem mit vielen Gesichtern und kann daher nur unter vielfaltigen Aspekten verstanden und behandelt oder verhindert werden. Individuelle, biopsychologische, familiare und ge sellschaftliche Belastungen wirken zusammen, wenn Jugendliche auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben drogenabhangig werden. Ihre Sucht ist nicht grundsatzlich anders zu verstehen als die sozial weit gehend akzeptierten Abhangigkeiten der Erwachsenen von Alkohol, Nikotin oder Sexualitat, von Arbeit, Macht oder von der Masslosigkeit im Umgang mit Ressourcen. Aber Drogenabhangigkeit bei Jugendli chen und jungen Erwachsenen produziert meistens Folgen, die unmit telbarer und dramatischer sind. Denn die in dieser Lebensphase ubli chen, "gewohnlichen" Ubergangs- und Ablosungskrisen fuhren durch unseren Umgang mit ihrer Sucht die Jugendlichen nicht selten ins Abseits oder in den Untergrund. Statt sie als Vorboten zu notiger Ent wicklung und notigem Wandel in ihren verschiedenen Lebenswelten zu verstehen, werden ihre Symptome festgeschrieben durch dramati sche Rettungsangebote an die jungen Menschen oder - haufige- durch ihre Ausstossung. Drogenabhangigkeit als Symptom fur unbewaltigte Ubergangs und Entwicklungskrisen zu sehen, macht jedoch den therapeutischen oder prophylaktischen Umgang damit nicht einfacher. Symptome ha ben immer vielfaltige Bedeutungen und sind nur zu verstehen, wenn sie "vernetzt" werden mit der Person des Jugendlichen, seiner Bio graphie, seinem psychosozialen Kontext - zum Beispiel seiner Fami lie - und dem Zeitgeist Drogenabhangigkeit ist nicht unausweichli ches Schicksal, auch nicht in unserer Zeit des rapiden Wandels von Werten und Lebensformen, sofern die Bedingungen, unter denen sie entsteht, durchschaubar und beeinflussbar sind. Darum gehort zur Frage der Therapie immer auch die Frage der Pravention."