ISBN-13: 9781499535174 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 286 str.
ISBN-13: 9781499535174 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 286 str.
Um sicherzustellen, dass es nicht allzu leicht fiel, die wahre Identitat der Angreifer aufzudecken, wurde ein Tauschungsmanover notwendig: Die Flugzeuge, aus denen man bereits alle kompromittierenden Hinweise entfernt hatte, benotigten eine Umlackierung, aber es war schwierig, ad hoc neue Farben mit korrekter Tonung zu organisieren. Ferner sollten eiligst arabische Schriftzeichen angebracht werden an den Tu-16 Mittelstreckenbombern, bevor jene an einem Sommertag des Jahres 1967 verlegt wurden von ihrer Heimatbasis nahe Kiew auf einen Stutzpunkt im Suden der UdSSR, um im Ernstfall schneller das designierte Einsatzgebiet erreichen zu konnen: An die Piloten ausgehandigt wurden Karten von Zielen - in Israel. Die Bande 3 und 4 der zehnbandigen Studie Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus," Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstutzten Forschungsprojektes, beschaftigen sich mit vier Transitionskriegen, Konflikten, von denen jeder auf seine Art einen Ubergang in eine neue Phase der Militargeschichte bzw. der Geschichte der jeweiligen Region markiert. Die Analysen in Band 3 erinnern nicht nur an das Hineingleiten der USA in den Sumpf des Vietnamkrieges, sie rekonstruieren auch die Anatomien des Sechstagekrieges 1967 und des indisch-pakistanischen Krieges 1971. Die Darstellung der US-Kriegfuhrung in Vietnam eroffnet mit einer Analyse der Politik Kennedys und nimmt dann u.a. den Tonking-Gulf-Zwischenfall auf der Basis neuester Erkenntnisse (etwa Enthullungen zur Rolle der NSA) unter die Lupe. Daruber hinaus erklart die Studie, wie das angestammte Kriegsbild der US-Streitkrafte zum Scheitern in Vietnam beitrug. Dann soll eine andere Region in den Fokus geruckt werden: Wurde die vertikale amerikanische Eskalation in Vietnam von Hardlinern in der sowjetischen Fuhrung mit einer horizontalen Eskalation im Nahen Osten beantwortet, mit direkten Hilfestellungen fur die Vorbereitung einer Aggression gegen Israel? Doch der Krieg von 1967 fiel anders aus, als von den arabischen Staaten und den sowjetischen Strategen erwartet. Aus der Perspektive des Westens freilich demonstrierten der schnelle israelische Sieg 1967 wie dann auch die Panzerschlachten des Jom-Kippur-Krieges 1973, dass es durchaus noch ein Kontrastprogramm" zu jenem unsaglichen Vietnamkonflikt geben konnte, symmetrisch strukturierte Kriegsszenarien, bei welchen westliche Waffen und Doktrinen gegen die sowjetische Seite die Oberhand behalten konnten. Doch dabei war das Risiko nicht zu unterschatzen, dass auch die beiden Supermachte direkt in den Konflikt hineingezogen wurden: Im Jahre 1967 (wie auch 1973) standen sich Kriegsschiffe der US Navy und der sowjetischen Mittelmeerflotte kampfbereit gegenuber. Dann wandten sich beide Supermachte wieder anderen Konflikten zu: Die US-Kriegfuhrung erlebte 1968 in Vietnam ihr Fiasko: Die Studie hebt die Tet-Offensive als einen der Wendepunkte des Krieges hervor und beleuchtet die hochst umstrittenen strategischen Umsteuerungsversuche unter Robert Komer, Bill Colby und General Abrams sowie den Wechsel zu einem Prasidenten Nixon, der angeblich uber einen geheimen Plan zur Kriegsbeendigung verfugen wollte. Die UdSSR hatte indes einen weiteren Ruckschlag im Nahen Osten hinzunehmen, den Seitenwechsel Sadats. Nicht zu vergessen die 1969 eskalierende Konfrontation mit China. Jene Episode fuhrte ein Paar zusammen, wie es nicht ungleicher gedacht werden konnte: Mao und Nixon. Unter der Nixon-Administration wurde zugleich die Bedeutung Pakistans aufgewertet, das Land fungierte als Wegbereiter jener diplomatischen Revolution. Umso ungunstiger fur die USA, dass ausgerechnet jetzt Pakistan an den Rand des Staatszerfalls geriet. Die Studie wirft einen Blick auf die Entscheidungsprozesse im Oval Office wahrend jenes Krieges von 1971, auf Diskussionen im engsten Umfeld um Nixon, in welchen einmal mehr Dominotheorien, Glaubwurdigkeitskrisen und Alptraume eines"