ISBN-13: 9783531162133 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 366 str.
Landschaft ist ein komplexes Objekt mit einem grossen semantischen Hof (Hard 1969a: 10) aus Assoziationen, Emotionen, Evokationen (Hard 1983: 178), der es erlaubt, Landschaften selbst in Innenraumen wahrzunehmen, die in irgendeiner Weise den Eindruck erwecken oder erwecken sollen, aufeinander abgestimmt und als Gesamtheit erlebbar zu sein (Schrage 2004: 63). Landschaft ist Hauser/Kamleithner (2006: 74) zufolge eines der zentralen, vielfach v- wendeten und daher ausserst unklaren Konzepte der europaischen Politik- und Geistesgeschichte des letzten Jahrtausends . Im Begriff der Landschaft mischen sich asthetische, territoriale, soziale, politische, okonomische, geographische, planerische, ethnologische und philosophische Bezuge, er ist also wie Ipsen et al. (2003: 13) feststellen ein kompositorischer Begriff . Damit wird La- schaft ein Objekt der wissenschaftlichen Betrachtung aus der Perspektive unt- schiedlicher Disziplinen von der Philosophie bis hin zur Raumplanung, von der landeskundlichen Geographie bis hin zur Soziologie, von der Ethnologie bis hin zur Sprach- und Kunstwissenschaft, jeweils in unterschiedlicher Intensitat. Die Frage, ob und inwiefern die sozialwissenschaftliche Befassung mit Raum, - jekten und Landschaft mittlerweile mit hinreichender Intensitat gefuhrt wird, findet in der aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskussion eine durchaus dif- renzierte Beantwortung. Einerseits wird ein spacial turn, ein neues Interesse der Kulturwissenschaften am Gegenstandlichen, diskutiert. Diese Position wird durch mittlerweile zahlreiche sozialwissenschaftliche Monographien und S- melbande (z. B. Sturm 2000, Ahrens 2001, Low 2001, Kaufmann 2005, F- ken/Low 2003, Schroer 2006; kritisch hierzu Belina 2007) belegt. Andererseits wird noch immer die Raum- und Objektferne der theoretischen Soziologie - klagt (vgl. z. B."