ISBN-13: 9783050058436 / Niemiecki / Twarda / 2012 / 432 str.
Diskursanalytische Arbeiten gehoren in jungerer Zeit zu den wichtigsten Impulsen in der gesellschafts- und wissensorientierten Linguistik. Der Diskurs als transtextuelle Einheit des Sprachsystems und/oder des Sprachgebrauchs ist ein integratives Konzept in zahlreichen neueren sprachwissenschaftlichen Untersuchungen. Dabei gibt es unterschiedliche Ansatze, die etwa als semantisch-kognitive, pragmatische oder gesellschaftsbezogene Diskurslinguistik begrundet sind. Zwei Auspragungen der Diskurslinguistik werden haufig gegenubergestellt: kritische und deskriptive Diskursanalyse. Geht es den deskriptiven Ansatzen zumeist um eine Rekonstruktion mentalitatsgeschichtlicher Bedeutungen und die Freilegung gesellschaftsrelevanter Themen in offentlichen Debatten, so analysieren kritische Arbeiten den historisch veranderlichen Zusammenhang von Sprache und Macht mit Blick auf hegemoniale und antihegemoniale Positionierungen im Diskurs. Der Band hinterfragt die Betonung des Gegensatzes zwischen deskriptiven und kritischen Ansatzen in der Diskurslinguistik - zumal in Anbetracht der wirklichkeitskonstituierenden Funktion von Sprache, die fur beide Zugange zentral ist -, und reflektiert Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen so genannter deskriptiver und kritischer Diskursanalyse. Die Pole von Deskription und Kritik werden dabei im Spannungsfeld aktueller diskurslinguistischer Diskussionen dargestellt. Eine Entgegensetzung von deskriptiver und kritischer Diskurslinguistik erweist sich als wenig sachbezogen, vielmehr als strategisch motiviert. Es handelt sich um theoretisch oder politisch-programmatisch postulierte Differenzen, die mit dem Pluralismus diskurslinguistischer Theorien, Methoden und Anwendungen kontrastieren, der de facto eher Mischformen von Deskription und Kritik hervorbringt. Zu den Zielen des Bandes gehort es, diese Polarisierung kritisch zu beschreiben und - wo moglich - aufzulosen.
Diskursanalytische Arbeiten gehören in jüngerer Zeit zu den wichtigsten Impulsen in der gesellschafts- und wissensorientierten Linguistik. Zwei Ausprägungen der Diskurslinguistik werden häufig gegenübergestellt: kritische und deskriptive Diskursanalyse. Geht es den deskriptiven Ansätzen um eine Rekonstruktion historischer Bedeutungen und die Freilegung gesellschaftsrelevanter Themen in öffentlichen Debatten, so verfolgen kritische Arbeiten vor allem das Ziel einer Analyse von Sprache und Macht. §Der Band hinterfragt die Betonung dieses Gegensatzes und reflektiert Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede beider Zugänge. Eine Abgrenzung erweist sich dabei als wenig sachbezogen, vielmehr als strategisch motiviert. Zu den Zielen des Bandes gehört es daher, die Polarisierung von Deskription und Kritik in der Diskurslinguistik kritisch zu beschreiben und zu hinterfragen.