ISBN-13: 9783531157320 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 540 str.
Jens Forster Wie die Welt uber eine schwarze Professorin spricht, die ein schlechtes Gedicht fur Obama schrieb oder Diskriminierung ist mehr als nur ein Forschungsthema Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung sind keine Erfindung der Wiss- schaft, sie sind reale Phanomene. Sie betreffen uns, sie behindern Karrieren und personliche Entfaltung, sie zerstoren Leben, sie verhindern wirtschaftliches Wac- tum. Der fur diese Themen sensibilisierte Mensch ist in der Lage, Diskriminierung selbst dort auszumachen, wo sie fur den anderen nicht offensichtlich wird. Das Auge zu scharfen fur Ungerechtigkeit, da, wo wir sie nicht vermuten, ist der erste Schritt, um ihr zu entgegnen. Gestern waren die Zeitungen voll mit Berichten uber den Eid des ersten schwarzen Prasidenten der USA, Barack Obama. Naturlich kann man niemandem der Journalisten und Journalistinnen unserer Zeitungen offenen Rassismus - terstellen und so waren alle bemuht, das Ereignis moglichst positiv zu schildern. Teilweise gelang dies minutios jeder Augenblick des bemerkenswerten Auftritts wurde festgehalten. Wie in der Welt, wo der Auftritt Aretha Franklins genauso erwahnt wurde wie die schwarze Schriftstellerin und Professorin an der Yale- Universitat, die ein selbst verfasstes Gedicht verlas. Genannt wird auch ein wei- rer schwarzer Professor dieser Tage . Ich sass beim Fruhstuck in einem Hotel, vor mir ein Stapel von Zeitungen und war entsetzt. Ist es ubertrieben, das Fehlen der Namen zweier ehrwurdiger Personlichkeiten schon als Diskriminierung zu - zeichnen? Wenn Diskriminierung ein unterschiedliches Verhalten aufgrund einer sozialen Kategorie ist, dann ist hier Diskriminierung am Werk."