ISBN-13: 9783540022541 / Niemiecki / Miękka / 1958 / 80 str.
Einige historische Hinweise uber die direkte Blutdruckmessung sollen diese Arbeit einleiten. Die Messung des Druckes im Korperkreislauf des Menschen er. folgt auch heute zur Hauptsache nach der von VON RECKLINGHAUSEN und RIVA. ROCCI angegebenen und verbesserten indirekten Methode mit Staumanschette und Gefassauskultation. Die direkte Druckmessung spielte in der Medizin wahrend langer Zeit nur fur die Bestimmung des peripheren Venendruckes eine gewisse Rolle. Dabei wurden die fur die Tricuspidalstenose und .insuffizienz typischen formalen Druckablaufe bereits erfasst und beschrieben. Die direkte Messung des arteriellen und des intrakardialen Druckes war bis vor wenigen Jahren die Domane der Physiologen, wobei es sich immer um Messungen am Tier handelte. Die Fort. schritte und Irrtumer sowie Kontroversen sind eng mit der angewandten Methodik, insbesondere mit der Verbesserung der Manometer verknupft. POISEUILLE (1828) verwendete ein U.formiges Quecksilbermanometer, das von LUDWIG (1847) ver. bessert und mit einem Schwimmer ausgestattet erstmals eine Registrierung des Blutdruckes ermoglichte. Entsprechend der Tragheit dieses Systemes konnten die Druckamplituden nur zum kleinsten Teil erfasst und zur Hauptsache nur ein dem Mitteldruck entsprechender Wert registriert werden. Zwei franzosische Physiologen, CHAUVEAU undMAREY (1863), haben wohl als erste in der Aorta und im linken Ventrikel unter Verwendung eines ganz primitiven Systems den Druck gemessen, indem sie einen Gummiballon an einem etwa 60 cm langen mit Luft gefullten Metallrohr bei Pferden durch die Art. carotis in den linken Ventrikel einfuhrten. Mit einem doppellaufigen System bestimmten sie bereits simultan den Druck im linken Ventrikel und in der Aorta."