ISBN-13: 9783656182061 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 52 str.
ISBN-13: 9783656182061 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 52 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon im antiken Griechenland waren die der camera obscura zu Grunde liegenden optischen Prinzipien bekannt: Die Ausbreitung von Licht in geraden Linien. Seit dieser Zeit ist immer wieder der Frage nachgegangen worden, in welcher Beziehung dieses umgedrehte (Ab-)Bild und die Welt jenseits der Lochoffnung stehen. Diese Frage nach der Reprasentationsweise von Wirklichkeit ist nichts anderes als die Frage nach Realismus, nach Glaubwurdigkeit. Michel Foucault beschreibt in Die Ordnung der Dinge den Ubergang vom 16. zum 17. Jahrhundert als die Ablosung der Lehre der Ahnlichkeiten durch die klassische Zeichenlehre: Wissen und Denken war vor diesem Umbruch uber die Funktion der Ahnlichkeit zwischen den von Gott gesetzten Dingen organisiert. Zeichen wurden innerhalb dieses Systems als selbstreferentiell verstanden, Signifikant und Signifikat fielen zusammen. Erst mit Beginn der Fruhen Neuzeit, so Foucault, wird das Zeichen als Verweis auf ein Ding verstanden. Zeichen und Bezeichnetes fallen fortan nicht mehr ineinander, sondern durch ein Reprasentationsverhaltnis getrennt. An die Stelle des Seins tritt der Schein als Reprasentation ins Bewusstsein und machte damit eine neue Organisation der Wissens- und Denkstrukturen notig. Jonathan Crary sieht in diesem Ubergang einen Bruch des Sehens, den er in der Umdeutung des Models der camera obscura reprasentiert sieht. Crary weist in diesem Zusammengang auf das durch den Apparat konfigurierte Verhaltnis zwischen Individuum und Welt hin: Der Akt des Sehens wird vom Korpers des Betrachters gelost. Es findet also eine Entkorperlichung des Sehens statt. Der Apparat legitimiert dabei den Blick des Betrachters als einen authentischen, da er ihn von einer sinnliche Erfassung der Welt abkoppelt und ihm diese stattdessen als eine (scheinbar) objektivierte Wirklichkeit reprasentie