ISBN-13: 9783638772624 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
Zwischenprufungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Ruhr-Universitat Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Die Komodie der Aufklarung, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dem aufmerksamen Leser von Johann Elias Schlegels Die stumme Schonheit" wird nicht entgehen, dass die Komodie aus dem Jahre 1747 mit der Handlung um eine Burgersfrau, die aus Geldgier ein ihr anvertrautes Kind mit dem eigenen vertauscht, auch ausserst signifikante Anhaltspunkte uber einen gesellschaftlichen Prozess enthalt, der einen Wertewandel des Burgertums innerhalb der als Aufklarung bezeichneten Epoche darstellt, beziehungsweise die der Aufklarung innewohnende Weltanschauung verandert und teilweise aufbricht. Dieser Wandel, der in Schlegels Stuck vor allem an dem Generationenunterschied zwischen dem alten, reichen Richard und dem jungen, wohlhabenden Jungwitz greifbar wird, offenbart sich jedoch erst vollends unter Einbeziehung von solch entgegen-gesetzten Begriffen wie Klein- und Grossburgertum, Land und Stadt, und umfasst solch komplexe Themen wie das zeit-genossische Frauenbild, die gesellschaftlichen Umgangsformen (ob formelle oder informelle) und die damit einhergehenden padagogischen Konzepte. An den Konflikten des kurzen Lustspiels und den mehr oder weniger typisierten Hauptfiguren der Handlung ist abzulesen, wie Schlegel die beiden unterschiedlichen burgerlichen Lebens-Konzepte voneinander abgrenzt. Obgleich die Erarbeitung der so gestellten Aufgabe vornehmlich aus eigenen Beobachtungen am Primartext erfolgen soll, werden auch einige wenige Texte, darunter zeitgenossische, wie die Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen von Julius Bernhard von Rohr aus dem Jahre 1728, und Sekundarliteratur zu Schlegels Werk, so sie der Argumentation und dem besseren Verstandnis forderlich scheinen, miteinbezoge