ISBN-13: 9783668074194 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
ISBN-13: 9783668074194 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist eine aus der Schulmathematik bekannte Tatsache, dass man aus drei beliebigen Angaben uber ein Dreieck - seien es Langenangaben, Winkel oder der Flacheninhalt - (fast) alle anderen Mae berechnen kann. Philosophisch ist daran zunachst nichts erstaunlich. Anders ist es, wenn man diese Berechnung an einem beliebigen dreieckigen Objekt in der realen Welt anstellt. Man kann durch reines Denken die meisten Mae eines realen Dreiecks berechnen, wenn man nur drei Mae nachgemessen hat. Die angewandten Berechnungsmethoden sind nicht durch Induktion erworben, sondern Teil eines rein apriorischen, auf Axiomen beruhenden mathematischen Systems, das vollig unabhangig von der Auenwelt erkannt und angewandt werden kann. Wie kann man mit reinem Denken vollig sichere und notwendige Aussagen uber die Auenwelt treffen? Dies ist eine Frage, die durchaus philosophische Reflexion zulasst oder sogar erfordert. Immanuel Kant hat dieses Problem gesehen und in dem Abschnitt uber die Transzendentale Asthetik in seinem Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft, eine Losung vorgeschlagen. Der Raum, auf dessen Anschauung die geometrischen Grundsatze beruhen, ist in Kants Augen, neben der Zeit, eine reine Anschauungsform. Wie der Begriff schon andeutet, steht die reine Anschauung zwischen dem reinen, apriorischen Verstand, und dem Empirischen, dem anschaulich Gegebenen; sie ist, in den Worten von Clemens Thaer, "nicht Verstand und nicht volle Sinnlichkeit." Der Raum ist nichts den Dingen an sich Anhangendes, sondern liegt in uns, und dient zur Strukturierung und Ordnung der Sinneswahrnehmungen. Zugleich ist der Raum die Grundlage der geometrischen Grundsatze. Durch diese Mittlerposition des Raumes ist es verstandlich, wie aus reinem Denken gewonnene geometrische Satze auf die Auenwelt anwendbar sind, und da