ISBN-13: 9783836664356 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 148 str.
Das Leben der Menschen wird durch den Tod begrenzt. Es wird oft daruber gesprochen und geschrieben, welche Konsequenzen dies fur das Handeln des Einzelnen hat oder haben sollte. Dieses Wissen um den Tod bleibt fur die Menschen meist abstrakt. Wie steht es jedoch um die Konfrontation mit dem konkreten Toten? Auf der Leinwand fliet haufig Blut, das explizit gezeigt wird und nicht selten sterben Protagonisten. In dieser Richtung kann den geubten Zuschauer nur noch wenig schockieren. Doch wie sieht es mit den Bildern von realen Toten aus; von toten Menschen, die dem Betrachter im Leben nahe standen? Viele Menschen finden den Gedanken, eine Fotografie von ihren toten Angehorigen zu machen befremdlich, wenn nicht sogar schockierend. Konfrontiert mit der Tatsache, dass es im 19. und fruhen 20. Jahrhundert gangige Praxis war, eine letzte Fotografie von einem Toten zu machen und diese zum Beispiel an prominenter Stelle im Haus aufzustellen, lasst viele zuerst danach fragen, wann dieser Brauch ein Ende gefunden habe. Doch das Fotografieren der Toten dauert an. Es ist jedoch von einem sozial akzeptierten, offen praktizierten Brauch der Vielen zu einem personlichen, fast schon geheim gehaltenen Ritual der Wenigen geworden. Warum ist das so? Die Arbeit "Die 'objektiven' Toten" beleuchtet Vergangenheit und Vorgeschichte der Leichenfotografie und geht im zweiten Teil naher auf die Umstande ein, die zu einem veranderten Umgang mit dem Tod und den Toten - und damit auch mit der Totenfotografie - gefuhrt haben. Zuletzt wird jedoch ein neues Interesse am Thema Tod in den Medien konstatiert. In diesem Rahmen fallen auch Bilder bekannter Fotografen auf, die von Perspektive und Machart her an die Bilder aus dem 19. Jahrhundert erinnern. Schliet sich hier ein Kreis? Taucht ein lange in den Untergrund verdrangtes Genre wieder an die Oberflache der Gesellschaft? Die Arbeit versucht im letzten Teil eine Antwort auf diese Frage zu geben. "Die 'objektiven' Toten" zeichnet sich durch die Be